Schallplatten-Doodle für Emil Berliner
[Aktuell: Google ehrt Emil Berliner sogar ein 2. Mal, am 20. Mai 2018, siehe hier] … Emil Berliner hat die Schallplatte und das dazugehörende Abspielgerät, das Grammophon erfunden. Er wurde heute vor 160 Jahren (20. Mai 1851) in Hannover geboren. Google ehrt den Sohn jüdischer Eltern mit einem schlichten, aber sehr elegantem Doodle. Emil Berliner wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, ehe er 1870 – mit 19 Jahren – nach Amerika auswanderte. Dort wurde er zum Erfinder, der eine Reihe bedeutender Patente anmeldete. Seine wohl berühmteste Erfindung ist die Schallplatte, die man mit Hilfe eines Grammophons (Plattenspieler) abspielen kann.
„1887 meldete er ein Patent auf einen scheibenförmigen Tonträger an, in den von außen nach innen schneckenförmig und in Seitenschrift eine Rille geritzt und so die Schwingungen der Aufnahme-Membran analog konserviert wurden. Bestandteil des Patents war auch ein Aufnahme- und Abspielgerät, der Vorläufer des Grammophons. Er selbst bezeichnete die Scheibe in seiner deutschen Muttersprache als „Schallplatte“.“ Quelle: Wikipedia
Das Google-Logo auf der Google Startseite zeigt ein typische Doodle: Das „G“ ist das Grammophon, und die beiden „o“ sind Schallplatten. Damit das Ganze harmisch und rund wird, sind die übrigen Buchstaben ganz in schwarz gehalten. Es ist ein elegantes Grammophon aus edlem Holz und glänzendem Metall. Klassiche, historisch – ich finde es gut gelungen:
„Berliners Platte bestand ganz am Anfang aus Hartgummi, dann bald aus einem – viel preiswerteren – Gemisch aus Baumwolleflocken, Schieferpulver, Ruß (daher die schwarze Farbe) und Schelllack (daher die Zerbrechlichkeit). Bei der heißen Pressung drückte sich der Schelllack an die beiden Oberflächen und versiegelte damit die Rillen. Das ermöglichte die industrielle Fertigung großer Mengen, die er 1889 aufnahm und bis etwa 1910 nach und nach perfektionierte, z. B. das Aufkleben von Papier-Etiketten und das Beschreiben beider Seiten.“ Quelle: Wikipedia
Wie so oft war es also nicht nur die Erfindung an sich, die Garant für den Erfolg war, sondern vor allem die Tatsache, dass sich das Produkt in Massenproduktion herstellen ließ.
Erstaunlich, wie die Zeit voranschreitet. Zu meiner Jugend war der Plattenspieler ein fester Bestandteil meines Lebens – und heute? In Zeiten des iPod, iPad und iPhone und wie die entsprechenden Konkurrenzprodukte heißen, hat die gute alte Schallplatte ausgedieht. Oder? Wer hat denn noch einen Plattenspieler? Und wird der noch benutzt, oder steht er nur rum?
Für die, die das vielleicht nicht mehr kennen, hier ein Video, dass ein Grammophon zeigt – wunderschön, dieses Knistern und Kratzen :-)
7 Gedanken zu „Schallplatten-Doodle für Emil Berliner“
Ich habe zuerst das Doodle entdeckt, mir meine eigenen Gedanken gemacht und anschließend hier nachgelesen welche Bedeutung es hat. Ich bin ein Fan der Doodles und freue mich wenn sie so ausführlich erläutert werden wie in diesem Artikel. (Auf unserem Dachboden steht noch das Grammophon meines Großvaters, das muss ich wohl demnächst mal wieder runterholen.)
Wir schreiben heute das Jahr 1851? Dann scheint meine selbstgebaute Zeitreisemaschine doch funktioniert zu haben ;-)
Ohne dieses Doodle würden sicherlich nicht viele Internetgänger, mich eingeschlossen, Emil Berliner kennen.
Danke Google. Und danke wieder für diesen schön geschriebenen Blogeintrag.
Ist das Wort Doodle eine Eigenkreation der Googleianer, oder leitet sich das von irgendetwas ab?
@Cujo: danke für den Hinweis. Ist geändert.
@Gast: „doodle“ ist der englische Begriff für „Gekritzel“ – also eine schnelle Skizze / Zeichnung. Als „Google Doodle“ wird das so zu einer eingängigen Marke.
Kommentare sind geschlossen.