Google Bildersuche News [2] – Serps, Regenbilder und Wahrnehmung

Google Bildersuche News [2] – Serps, Regenbilder und Wahrnehmung

Google Bildersuche News
Google Bildersuche News

Was gibt es Neues bei der google Bildersuche? In unregelmäßigen Abständen schreibe ich über interessante Umstände, die ich im Rahmen der google Bildersuche oder der Universal-Search beobachte. Beim letzten Mal stand ganz klar die „immer schnellere Indexierung“ im Mittelpunkt („Google Bildersuche News I – Indexierung, Crawler, Homepage-Priorität„). Inzwischen zeigen sich immer deutlicher die Auswirkungen dieser schnellen Indexierung. Flapsig formuliert: es rappelt in der Kiste!

Bewegungen in den Bilder-Serps – Totale Anarchie?

Während die google Bildersuche früher aussah wie in Stein gemeißelt, hat man heute das Gefühl, einen Ameisenhaufen zu beobachten. Es ist irre viel los auf den Ergebnisseiten von images.google.de. Nach meinen Beobachten sind bei den meisten keywords zwar immerhin noch die ersten Positionen (bis ca. Pos 10) einigermaßen stabil, aber dahinter geht das große Geflatter los. Täglich, fast stündlich mischen sich neue Bilder ins Getümmel. Ein Bild, dass jetzt auf Pos. 15 rankt, kann morgen schon auf 25 stehen. Es scheint, als habe Google den Bilder-Algorithmus so geändert, dass Bilder nun schneller nach vorne kommen können. Früher war es ein langer und beschwerlicher Aufstieg. Heute zischt ein Bild schon mal ohne Ankündigung auf einen Spitzenplatz vor. Das macht das Bilder SEO natürlich schwieriger, aber es bringt auch eine Menge Spaß mit sich, wenn man ein Bild innerhalb von wenigen Tage via Universal-Search auf den Top1 Platz bringt (s.u.).

Die tagSeoBlog Bildergalerie – Stand der Indexierung

Images - Bildergalerie
Images - Bildergalerie

Die Bildergalerie dieses Blogs enthält mittlerweile 107 Bilder. Alle Bilder liegen in zwei Versionen vor (groß und als Thumbnails). Hinzu kommen ein paar Screenshots und Statistik-Grafiken, die quasi nebenher laufen – das sind bisher ca. 20. Dieser Blog „besitzt“ also heute ca. 234 Bilder. Davon sind aktuell 78 Bilder im Index. Zumindest wird das über die google-Bildersuche-Site-Abfrage angezeigt. Interessant dabei ist, dass es vor einigen Tagen deutlich mehr waren (98 Bilder). Interessant ist auch, dass es Bilder gab, die im google-Index von heute auf morgen auf Position 1 rankten – und sogar den Sprung in die „normele“ Websuche auf Position 1 geschafft haben. Leider habe ich es nicht gescreen-shotet – es stimmt aber wirklich.

Mit dem Begriff „Regenbilder“ stand ich einige Tage vorne. Nun ist das Bild aber wieder komplett aus dem Index verschwunden. Lediglich das Thumb ist noch auf der zweiten Seite zu finden. Was da genau passiert, verstehe ich auch nicht. Kann sein, dass google Bilder, die zu schnell vorn ranken, wieder aus dem Index wirft und noch einmal crawlt. Quasi um sicher zu gehen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Aber ich bin zuversichtlich, dass das Bild in ein paar Tagen wieder vorne rankt. Bei der nächsten Bildersuche News [3] gibts dann mehr zu diesem Thema.

Regen Bilder sind mehr als Regenbilder

Regenbilder
Regenbilder

Ok – zugegeben kein besonders starkes key. Aber das ist egal, entscheidend ist zunächst die Beobachtung, dass man ein Bild tatsächlich innerhalb von ca. sechs Wochen von Null auf Position eins bringen kann. Und noch etwas ist hierbei spannend: Das Bild heißt „regen-bilder.jpg„. Bei der Suche nach „Regen Bilder“ war es auf Position 30 oder so zu finden. Gleichzeitig war es mit dem key „Regenbilder“ auf Position eins. Mich hat das zunächst überrascht. Habe ich doch vermutet, dass ein Bild mit dem exakten Dateinamen die besten Chancen auf ein hohes Ranking hat. Das ist jedoch nicht der Fall. Offenbar hat die keyword-Kombination „Regen Bilder“ wesentlich mehr Konkurrenz als die „Regenbilder“. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Warum sind „Regen Bilder“ nicht gleich „Regenbilder“?

Bild im Bild
Bild im Bild

Meine These ist, dass der Begriff Bilder (wie auch der Begriff „Bild“) bei der Bildersuche als eine Art Füllwort herausgefiltert werden. Oder zumindest wesentlich geringer gewichtet als das „Haupt-Key“ Regen. Dann wäre die eine Suche eben die nach Regen und die andere die nach Regenbildern. Dann ist es logisch, dass dass erste wesentlich mehr Konkurrenz hat. Die Gegenprobe zeigt allerdings, dass die Bildersuche nach „Regen“ und nach „Regen Bilder“ allerdings doch leicht abweichende Resultate anzeigt. Der Begriff „Bilder“ wird also nicht komplett herausgefiltert, sondern nur schwächer gewichtet innerhalb des Suchstrings.

Für mich ist das ein relativ überraschendes Ergebnis. Ist das möglicherweise auch in der Websuche so? Werden longtail Keyword-Kombinationen zerlegt und die keys verschieden gewichtet? Falls ja, nach welchen Kriterien? Fragen über Fragen …

Eine Frage des Formats?

Eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Zeit konnte ich kürzlich bei Linkvendor lesen. In diesem Artikel werden google-Tests beschrieben, die nur sehr kurze Zeit auch online waren. Wie gut, wenn ein pfiffiger SEO immer gleich die entsprechenden Screenshots macht und dann sogar postet (Danke dafür). Was mich bei der Sache interessiert, sind SERPs der Websuche, in denen neben dem Kurztext auch Bilder eingeblendet werden (Bild 3 von 13 bei Linkvendor). In dem google-Test ist das zwar nur eine Option von vielen. Aber das scheint mir eine echte „standard-taugliche“ Suchvision zu sein. Denn ohne Frage hätte es für den Sucher den großen Vorteil, die Ergebnisse optisch zu „individualisieren“.

Google Layout Problem
Google Layout Problem

Aus dieser Vision ergeben sich zahlreiche Fragen, zum Beispiel: welchen Einfluss hätte das Bild in diesem Zusammenhang? Würden die üblichen Faktoren mit den Bild-Ranking-Faktoren kombiniert? Aber so interessant das auch sein mag, hier ist es jetzt nicht Thema. Hier geht es um etwas anderes: Wenn man sich den Screenshot No. 3 anschaut, stellt man fest, dass die Bilder sich in ein vorgegebenes Layout-Raster einfügen müssen. Die Höhe der Ergebnisse ist begrenzt. Das führt dazu, dass Querformate wesentliche „besser“ angezeigt werden. Besser heißt hier: das Bild ist größer, es kann mehr Info transportieren, es ist „visuell effektiver„. Jeder, der sich einmal mit Layout und Bilderlisten beschäftigt hat, weiß, dass das entscheidende Fragen sind.

Die bisherige Bildersuche hat keine Priorität gesetzt. Hochformate, Quadrate und Querformate werden nahezu gleich gewichtig angeboten. Wenn sich die Querformat-Bevorzugung bei Google durchsetzt, dann wird das erhebliche Auswirkungen haben.

Schleichende Veränderung der Wahrnehmung

Wenn ich mal so zurückdenke, dann erinnere ich mich, dass ich vor ca. 20 Jahren ein „Hochformat-Denker“ war. Zeichnungen und Bilder mußten eigentlich hochformatig sein, um eine „gewisse Spannung“ vermitteln zu können. Als ich dann Anfang der 90er Jahre meine ersten Grafik-Anwendungen zusammengebastelt habe, hat mich dieses elende Querformat extrem genervt. Aber ich musste es seinerzeit so machen – und ich habe mich daran gewöhnt. Das 4 : 3 Format wurde zwar immer größer – einfach weil die Auflösung der Bildschirme besser wurde – aber das 4 : 3 war fest im Auge verankert.

Dann kam 16 : 9 und ich eine visuellen Infarkt. Das ging ja gar nicht. Ich hatte immer Sorge, dass ich wichtige Bildteile übersehe, weil sie so weit außen liegen. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich daran gewöhne. Und heute: ich liebe das 16 : 9 Format. Man, wie öde sind denn 4 : 3 Bilder. Beim Nachdenken über diese Querformat-Fragen wurde mir mal wieder deutlich, wie schleichend rasant sich die Wahrnehmung weiterentwickelt. Ich sehe mich schon im 24 : 9 Format sehen…

Kurzum: die Wahrnehmung verändert sich – aber sie verändert sich schleichend. Und natürlich muss google sich dem beugen. Und die technischen Bedingungen stehen auf Querformat. Es ist für mich daher nur eine Frage der Zeit, wann google querformatige Bilder bevorzugt. Nicht direkt, sondern über ein höhenbegrenztes Layout-Raster…

Google Bildersuche News (2)
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