Google Doodle zu Weihnachten „auf dem Dach“!
[Aktuell: Google wünscht ein Frohes Fest] … Weihnachten steht vor der Tür, und der Weihnachtsmann auf dem Dach! Google begleitet das frohe Fest mit eine weihnachtlichen (?) Doodle auf der Startseite. Es ist eine interaktive Bildergalerie, die aus 17 Einzel-Doodles besteht. Die thematische Eingrenzung der Motive ist dabei rätselhaft. Es geht um „Essen, Tanzen (Musik), Bekleidungsstoffe und Architektur“. Was auf den ersten Blick beliebig wirkt, ist auf den zweiten Blick jedoch exemplarisch für die Vielfalt der Kulturen. Insofern interpretiere ich das Weihnachtsdoodle als Sinnbild für Mitmenschlichkeit und Toleranz.
Hier zunächst ein Screenshot des Doodles zu Weihnachten 2010:
Man erkennt 17 Bilder in bräunlichen Rahmen. Beim Überrollen öffnet sich jeweils das Ganze Bild. Dabei bemerkt man, dass die sichtbaren Thumbnails das eigentliche Doodle meist nur unzureichend zeigen. Es ist wie in der neuen Google Bildersuche. Offenbar hält man diese Form des interaktiven Bilderratens für unterhaltsam. Naja, beim Weihnachtsdoodle finde ich das auch ganz nett ;-)
Christian von zweidoteins hat auch schon über das Doodle geschrieben. Er meint, dass der Google Schriftzug diesmal nicht als Basis des Bildes diente. Ich bin da anderer Ansicht: für mich ist der Google Schriftzug klar zu erkennen (naja, klar ist übertrieben). Ein klares Indiz sind auch die Farben der Einzelbilder, die den Farben des Google-Logos entsprechen.
Das mit den vier „Bereichen“ habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Es steht in einem Artikel des „Wall Street Journal“ (!). Dort wird die Entstehung des heutigen Doodles beschrieben. Zu den einzelnen Motiven:
Thema Architektur
Die Akropolis …
… in Athen ist architektonisch gesehen sicherlich von herausragender Bedeutung für die Entwicklung und vor allem die Wahrnehmung von Architektur im „Abendland“, also Europa. Vor allem die aus unserer Sicht harmonischen Proportionen der Akropolis haben die europäische Architektur geprägt.
Die Baselius-Kathedrale
Einen ähnlichen Einfluss kann man auch der Baselius-Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau zusprechen. Allerdings natürlich bezogen auf den orthodoxen, russischen Einflussbereich. Man erkennt übrigens deutlich die unterschiedlichen Malstile der beiden Doodles. Es waren insgesamt vier Zeichner am Weihnachtsdoodle beteiligt.
Die chinesische Mauer …
… ist dagegen nicht unbedingt als Stilprägend zu bezeichnen, aber sie ist ein Ausdruck für die Macht der Massen. Die chinesische Mauer ist das größte Bauwerk der Erde. Auffällig, dass die beiden vorherigen Doodle eine Weihnachtsstimmung zeigen. Auf der roten Mauer ist ein Feuerwerk zu erkennen.
Harbour-Bridge in Sydney
Die berühmte „Hafenbrücke“von Sydney steht für den kleinsten Kontinent. Es ist nicht die berühmte Oper, die gezeigt wird. Stattdessen haben die Doodle-Zeichner die Brücke gewählt – ein Wahrzeichen für Verbindung, Verständigung und Miteinander. Mir felällt diese Illustration besonders gut, wegen der Fische im Vordergrund. Hat was von Paul Klee…
Venezianische Gondeln
Dieses Bild fällt etwas aus dem Rahmen. Venedig ist sicherlich eine der erstaunlichsten Städte der Welt. Und zwar nicht nur wegen der Kanäle, sondern auch wegen der geballten Renaissance und Barock-Architektur. Ich fühle mich in Venedig immer wie in einer Art Freilichtmuseum.
Fuji-Vulkan
Noch merkwürdiger mutet der Fuji-Vulkan an. Man könnte ihn bestenfalls als „nar´türliche Architektur“ bezeichnen, aber das macht keinen Sinn. Warum der Fujiyama in der heutigen Doodle-Galerie auftaucht, ist mit unklar. Vielleicht gehört er auch in eine andere Kategorie…
Thema Essen
Bûche de Noël
Das größte Bild der Doodle-Weihnachtsgalerie ist eine typisch französische Weihnachtsspeise. Die Bûche de Noël ist ein aufgeriollter Sahnekuchen. Er erinnert an einen Baumstamm bzw. Ast. Im Hintergrund der verschneiten Nachtszene erkennt man den Triumphbogen von Paris. Die Buche de Noel liegt auf einer Art steinernen Tortensockel in einem Park.
Piroggen
… sind ein typisches Weihnachtsessen in Polen. Die gefüllten Teigtaschen sind allerdings auch in vielen anderen osteuropäischen Ländern verbreitet. Das Doodle zeigt einen festlich gedeckten Tisch, auf dem alles in Rot gehalten ist. Logisch, das Bild gehört zu dem roten „o“ vom Google-Schriftzug.
Chilenische Weingüter
Diese grüne Doodle zeigt eine mit Mustern abstrahierte Landschaft. Dass es sich um chilenische Weingüter in den Anden handelt, erfährt man erst, wenn man es anklickt. Das zum Essen auch etwas zu trinken gehört, versteht sich von selbst. Unten im Bild erkennt man ein kleines Haus, aus dessen Schornstein Rauchwolken aufsteigen. Jedes der Felder hat ein eigenen Muster.
Peperoni
Dieses Doodle ist auch im Vergleich zu den anderen etwas „unlogisch“. Es zeigt eine Art „Peperoni-Mandala“. Spontan dachte ich natürlich an Pizza bzw. Italien. Aber Peperoni gibt es in der ganzen Welt. Ich vermute daher, es ist ähnlich wie mit dem Fuji-Vulkan: die Peperoni stellt die Brücke zum Ursprung des Essens her: der Natur.
Thema: Stoffe (Bekleidung)
Hennalampe
Aus dem Orient stammen die „Hennalampen“. Diese Lampen haben ein aus Metallstangen geformtes Gerüst, dass mit Stoffen umwickelt ist. Dadurch entsteht eine sehr organische Form. Das Licht aus diesen Hennalampen beleuchtet den Raum sehr fassettenreich mit zahlreichen Hell-Dunkel-Nuancen. Die Hennalampen leben von den gefärbten Stoffen.
Kanga (Afrika)
Ein Kanga ist ein Bekleidungstuch. Es wird vornehmlich in Afrika getragen. Diese ca. 1 x 1,5 Meter große Tuch hat inzwischen auch in Europa bzw. in Berlin Einzug gehalten. Es wird nämlich auch benutzt, um Säuglinge um den Bauch oder den Rücken zu wickeln. Auch dieses Doodle ist nicht „selbsterklärend“. Aber dafür ist es grafisch um so schöner.
Sahara (Wüste)
Ich vermute, dass dieses Doodle auch in die Reihe der „Stoffe“ gehört. Sicher bin ich aber nicht. Es zeigt zwei Personen, die nachts in der Wüste am Lagerfeuer sitzen. Sie sitzen auf einem gelben Teppich. Sonst ist allerdings nichts zu sehen – kein Zelt oder Kamele oder sonstewas. Auf der linken Seite scheint eine Art Strahl aus dem Himmel auf die Erde zu scheinen. Ich kann das aber nicht näher deuten, weshalb mir dieses Doodle ein Rätsel bleibt.
Indischer Tanz
Dieses Doodle gehört im Grunde in zwei Bereiche. Es zeigt indische Tänzerinnen, die mit prächtigen Tüchern tanzen. Die kunstvollen farbenfrohen Tücher flattern dabei um sie herum. Auch der rote Hintergrund zeigt ein Stoffmuster. Man könnte dieses Doodle auch dem folgenden Bereich zuordnen:
Bereich „Tanzen/Musik“
Oud (arabisches Intrument)
Diese Illustration zeigt drei beschwingte Araber beim Musizieren. Sie spielen auf ihrer Oud und singen fröhlich. Musik ist sicherlich auch ein Thema, an dem man die kulturelle Vielfalt der Menschen dieser Welt anschaulich machen kann. Im Hintergrund ein typisch orientalisches (nord-afrikanisches) Muster. Besonders nett finde ich die Noten, die um die Köpfe kreisen…
Sängerinnen aus Nepal
Das „Gegenstück bilden die drei blauen Sängerinnen aus Nepal. Sie stehen neben einer mit Wimpelketten geschmückten Steinsäule. Um den Hals tragen sie Ketten aus roten Perlen.
Der Weihnachtsmann „auf dem Dach“
Ganz rechts ist noch ein „richtiges“ Weihnachtsdoodle zu sehen. Es zeigt den Weihnachtsmann, der über ein Dach schleicht. Lustigerweise wird dieses Bild mit „auf dem Dach“ verlinkt. Sicherlich eine Kombination, die bislang kaum Beachtung fand.
So, ich finde das Doodle zu Weihnachten sehr schön. Wie gesagt, es veranschaulicht in meinen Augen Mitmenschlichkeit und Toleranz – und zwar auf der ganzen Welt.
So, bleibt nur eins offen:
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern des tagSeoBlog schöne Weihnachten.
Weitere coole Doodles:
- Yabba Dabba Doodle! Familie Feuerstein wird 50!
- Google Doodle: interaktive farbige Punkte
- Cool! Erstes interaktives Google Doodle: Pacman (30 Jahre)
…und ein paar Weihnachtsbilder von mir:
3 Gedanken zu „Google Doodle zu Weihnachten „auf dem Dach“!“
Sicherlich nur ein Fehler das du 2x „Die Akropolis…“ geschrieben hast, oder? ;-)
@Christian: ja klar. Danke, ist korrigiert.
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