Positives Image? Google, Apple und facebook im Vergleich

Positives Image? Google, Apple und facebook im Vergleich

Positives Image?
Positives Image?

Große Konzerne brauchen ein positives Image. Nicht nur um groß zu werden, sondern vor allem, um groß zu bleiben. Es gibt zahlreiche Möglichenkeiten, um sich ein positives Image zu erarbeiten: soziales oder kulturelles Engagement, Sport-Sponsoring, aber auch Kreativität und Innovation, die aktive Kommunikation mit den Usern etc. Welcher Konzern schafft es, durch pfiffige Ideen immer wieder von sich reden zu machen und ein positives Image zu festigen? Im Folgenden ein Vergleich der Aktivitäten der drei großen Online-Giganten Google, Apple und facebook.

Google

Google Logo
Google Logo

Fangen wir an bei Google: Da sticht aus meiner Sicht besonders das GoogleArtProject heraus. Denn auf Basis der Streetview-Technologie hat Google begonnen, die Museen dieser Welt und ihre Meisterwerke zu digitalisieren. Ein gigantisches Projekt, dass sicherlich große Summen verschlingt. Und der Return of Invest? Finanziell ist das aus meiner Sicht ein echtes Sponsoring, denn ich sehe keinerlei Möglichkeit, in diesem Bereich Werbung zu schalten. Auch das Google-Seafloor-Project ist für mich irgendwie im positiven Sinne durchgeknallt. Aber auch im Bereich Klimaschutz, Kinderschutz, Bildung etc engagiert sich Google. Alle Non-Profit-Aktivitäten sind übrigens auf der Seite Google.org zusammengefasst.

Aber Google macht noch mehr für das positive Image. Zum Beispiel die Google-Doodles. Mit einem kreative gestalteten Google-Logo wird ja in unregelmäßigen Abständen bedeutender Persönlichkeiten, Ereignisse oder Erfindungen gedacht. Für viele sicherlich auch so eine Art „Auffrischung der Allgemeinbildung“. Die Doodles sind sicherlich öffentlichkeitswirksam, vergleichsweise Kosten-günstig, und verbreiten gute Stimmung. Sie tragen sicherlich zu dem nach wie vor sehr positiven Image von Google bei. (Liste der Doodle-Artikel hier im Blog.)

Feedback: Google beschäftigt zahlreiche Mitarbeiter/innen, die den Kontakt zu den Usern suchen und halten. Und Google hat zahlreiche Blogs, in denen ständig über Neuerungen berichtet wird. Man mag ja nicht mit allem einverstanden sein, was Google macht. Aber man hat zumindest nicht das Gefühl, dass Google etwas heimlich macht. Auch das trägt aus meiner Sicht zu dem positiven Image bei, dass Google hat: die User werden auf der rasanten Fahrt in die Zukunft mitgenommen.

Google ist innovativ. In fast allen der zahlreichen Geschäftsfelder probiert Google ständig neue Dinge aus. Und man geht auch ganz offen damit um, dass es auch Versuche sind, die scheitern könnten. Die zahlreichen Dienste, die Google im Laufe der Jahre wieder eingestellt hat, sprechen eine klare Sprache. Auch das ist für mich einfach eine offene und sympatische Firmenstrategie.

Fazit: Google investiert viel in sein positives Image. Auch zwischenzeitlichen Gegenwind kann man mit Engagement in irgendeiner anderen Ecke schnell wieder abfangen.

Apple

Apple Logo
Apple Logo

Kritiker sehen in Apple einen der spenderfeindlichsten Konzerne der Welt.“ So heißt es in einem Artikel von fundraising-tipps.de. Apple scheint nur an sich selber zu denken. Immerhin hat sich Apple auch aufgrund des öffentlichen Drucks nach dem Katastrophen in Haiti und Fukushima bereit erklärt, dass man über iTunes spenden kann. Aber:

Als der Online-Bezahldienst Paypal im August vergangenen Jahres eine App einführte, über die Nutzer an gemeinnützige Organisationen spenden konnten, schritt Apple nur zwei Monate später ein – und forderte die Firma auf, die Funktion aus dem Programm zu entfernen.

Quelle: Zeit-online „Apple, der Ego-Konzern

Beim Apfelkonzern hat man unter der Ägide von Steve Jobs nach der Devise gehandelt: der größte Nutzen für die Menschheit sind doch die eigenen Produkte. Nun aber hat sich das Ganze etwas gewandelt. Bei Planet-Apfel kann man folgendes nachlesen:

Tim Cook, seines Zeichens Apple-Chef und Nachfolger des gefeierten Steve Jobs, lenkt das Unternehmen mit dieser Aktion in eine vollkommen neue Richtung und tritt damit aus dem Schatten seines Vorgängers hervor. In einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter kündigte Cook das neue „matching gift program“ an. So soll ab dem 15. September jeder US-Dollar, der gemeinnützig gespendet wird, von dem US-Konzern verdoppelt werden – und das bis zu einer Summe von jährlich 10.000 US-Dollar pro Mitarbeiter.

Ich habe leider keine Zahlen gefunden, wie viel da am Ende tatsächlich bei herum gekommen ist. Aber auch diese Maßnahme ist nicht wirklich geeignet, um positives PR zu machen. Denn es bleibt alles viel zu unkonkret und vage. Warum sagt Apple nicht: Wir sponsorn 100.000 iPads für Schulen – oder so was. Das wär mal was fürs Image.

Auch ansonsten glänzt Apple nur mit hochgehängter Arroganz. Man gibt sich selber ein „Superstar-Image“. Geschickt werden regelmäßig Spekulationen befeuert, die sich dann viral ausbreiten.  Es gibt offenbar ein weit verbreitete Apple-Geilheit. Und an wenigen Terminen im Jahr feiert die Apple-Gemeinde sich und ihre Innovationen.

Apropos Innovationen: Es steht außer Frage, dass Apple einer der innovativsten Konzerne weltweit ist. Das ist es ja letztlich, was den angebissenen Apfel so erfolgreich macht.

Feedback mit den Usern? Hmm, weiß ich gar nicht. Gibt es eine Schnittstelle zwischen dem Konzern und den Usern? Kann man – außer bei Produktbeschwerden – mit Apple-Mitarbeitern in Kontakt treten?

Fazit: Apple verlässt sich praktisch nur auf seine Innovationskraft, was das positive Image betrifft. Ansonsten profitiert man von Spekulationen, die wahrscheinlich gezielt an sehr wenigen Stellen gefördert werden. Nach meiner Einschätzung eine riskante, aber immerhin eine Strategie.

Facebook

Facebook Logo
Facebook Logo

Ich habe nichts (!) gefunden, wo faceBook sich engagieren würde. Nichts. Facebook scheint sich nur um sich und seine wirtschaftlichen Interessen zu kümmern. Das ist ja marktwirtschaftlich auch OK, aber das Image von facebook ist folgerichtig mies. Zumindest nach meinem Empfinden wirk faceBook kühl, arrogant und und geizig. Außer dem eigenen Gewinn scheint dem Konzern die Allgemeinheit, ja sogar jeder einzelne User, vollkommen egal zu sein. Und die Zuckerberg-Truppe tut nichts, um diese unpersönliche, abweisende Image los zu werden.

Innovationen: zumindest aus meiner Sicht ist facebook überhaupt nicht innovativ. Man hat vor einiger Zeit zwar die „Lebenslauf-Timeline“ eingeführt, aber sonst? Ansonsten habe ich das Gefühl, dass alle Innovationen nur darauf hinauslaufen, die User mehr abzuschöpfen. Experimente, oder was Kreatives, irgendwas, das eine echte Weiterentwicklung oder Neuerung wäre, hat man bei facebook lange nicht gesehen, oder?

Feedback: der letzte Eintrag aus dem „offiziellen“ FaceBook-Blog stammt vom 19. Januar 2012 (!).

Fazit: FaceBook steht nach meiner Einschätzung auf sehr wackeligen Beinen. Das Image ist schlecht, und der Konzern tut nichts dafür, das zu verbessern.

Google hui, faceBook pfui

Google investiert sehr viel in das positive Image, Apple ist sehr clever, und faceBook scheint es egal zu sein. Was meint ihr? Ich freue mich über andere Sichtweisen, Ergänzungen und Kritik :-)

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13 Gedanken zu „Positives Image? Google, Apple und facebook im Vergleich

  1. solang ich mindestens 2mal die Woche höre, wieso ich nicht bei fb bin, weil doch dort soviel los sei und es sooo toll sei dort.

    Wenn ich dann nachfrag wieviele Kunden über fb kamen, oder ob sich die Kundenzufriedenheit seit dem Engagement auf fb erhöht habe, ernte ich erstaunte Gesichter => das habe man noch nie gemesessen…

    solang können die auf ihr Image pfeifen.

    1. Dass facebook für viele ein sehr lukratives Geschäftsfeld ist, ist unbestritten. In dem Artikel geht es eher um das Image des Konzerns. Und ob man drauf pfeifen kann, wage ich zu bezweifeln…

    1. Ja, der Artikel hatte einen Abschnitt mit Mircrosoft. Der war aber irre lang und irgendwie nicht Erkenntnis-fördernd. Microsoft engagiert sich in sehr vielen Feldern, vor allem in Bezug auf ihre Zielgruppe. Im Grunde vorbildlich, aber irgendwie auch unspektakulär.
      Die haben außerdem das Problem, dass Bill Gates ganz viel Geld mitgenommen hat. Die Gates-Stiftung kann natürlich mit riesigen Summen glänzen (zum Beispiel bei der gesundheitsvorsorge), aber da hat Microsoft nichts mehr von.
      Aber Du hast recht: Microsoft, Amazon, IBM, das wären weitere Kandidaten gewesen. Kann ja vllt. jemand anderes noch mal checken :-)

  2. Ich finde es eigentlich auch nicht sonderlich gut das Google meistens immer als böser Bube dargestellt wird. Ok sie sammeln Daten und das machen andere auch, jedoch gibt Google auch im Vergleich zu den anderen auch viel wieder ab.

    ist es nicht sogar so, das Google eine ganze Stadt (in der sie sitzen) mit kostenlosem Internet versorgen? Habe ich irgendwie noch im Hinterkopf, kann mich aber auch irren…

  3. Als positiv denkender Mensch will ich nicht zu viel böses schreiben :-) Bei Google fallen mir aber nicht nur positive Punkte ein.

    Apple hatte auf mich einen recht positiven Eindruck gemacht – insbesondere wegen seiner Innovationsfreude, obwohl ich deren Produkte bisher verweigere. Steve Jobs hat an dem Eindruck durch sein Bild eines „thermonuklearen Krieges“ gegen Google Android gerüttet, das fand ich extrem unsympathisch.

    Und Facebook – das ist von den dort zu findenden Inhalten so gut wie die Sendung „Frauentausch“. Ich finde die wichtig (also Facebook), sehe das sonst aber eher neutral.

  4. facebook hat eh das Problem, dass sie ein eher unsympathisches um nicht zu sagen arrogantes Gesicht haben.
    Apple hatte ein recht eigenartiges aber geniales Gesicht, welches das Unternehmen repräsentierte. Es bleibt abzuwarten ob die Innovationen ohne Steve weiter gehen oder mit seiner „Genialität“ das innovative Image verschwindet, weil eben die leidenschaftlichen Produkte verebben und veralten könnten.
    Google ist mehr oder weniger gesichtslos . Das macht für mich eine Menge aus. Es gibt keinen auf den man mit dem Finger zeigen kann. Es gibt einen Pool von genialen Köpfen die unser Leben täglich „vereinfachen und verbessern“. Und wenn etwas schief läuft hängt man die Schuld nicht an eine Person.

    Neben den karitativ Aktivitäten und der Kommunikation denke ich, macht das noch einen großen Unterschied zwischen den dargestellten Unternehmen.

  5. Ganz so schlecht ist Apple nicht. Wir hatten in unserer Firma mal den Fall, dass wir die Hotline anrufen mussten. Sofort war eine Mitarbeiterin aus Kanada am Telefon. Das geniale war, dass sie bis vor kurzem noch bei uns in der Stadt gewohnt hat. Wie klein doch die Welt ist ;)

    Aber gut, ansonsten tuen Apple und facebook nicht wirklich viel. Apple hat nur einen Vorteil, es gibt quasi keine negativ Schlagzeilen. Bei Google und facebook sieht man die schon häufiger, weshalb sich diese zwei eigentlich noch mehr um ein positives Image bemühen müssten.

    1. „Apple hat nur einen Vorteil, es gibt quasi keine negativ Schlagzeilen.“

      Da muss man auch nach den Sklaven-Fabriken von Apple suchen, dann wird man schon fündig.

      Inspektoren decken Misstände bei Apple-Zulieferer Foxconn auf
      http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,824698,00.html

      Wen man bedenkt wie die Menschen in Asian ausgebeutet werden, dann ist der ganze Kram aus Asien viel zu teuer. Aber Hauptsache die Aktionäre fahren eine gute Rendite ein.

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