Pippi-Doodle – Google ehrt Pippi Langstrumpf
Das ist ja mal eine schöne Idee von Google: die Pippi Langstrumpf wird heute 65 Jahre alt. Gute Gelegenheit, um die subversive Rötzgöre in Rente zu schicken. Noch geht das ja. Die Frage ist nur, ob sie es wollte. Während ihre Jugendfreunde Tommy und Anika vermutlich das spießige Altersdasein fristen und mit Google Dinge suchen, die sie nicht mehr machen können – er vermutlich nach Pilotenkarriere vorzeitig in den Vorruhestand abgeschoben, sie mit vier Kindern, die ihre Falten und grauen Haare gestählt haben, nur noch ein Wrack ihres erledigten Lebenssinnes, kurz: während die beiden – die stets wir waren, die Zuschauer – am Alter zugrunde gehen, lebt Pippi nach wie vor den Traum aller Kinder – nämlich genau das zu tun, was man gerade tun möchte…
Diese Pippi Langstrumpf wird heute 65 Jahre alt. Kann man bei Google Startseite sehen. Denn dort wird sie mit einem Doodle geehrt, dafür, dass sie ihr Pferd, das auch noch „kleiner Onkel“ heißt, stemmen kann. Nur leider, und das macht die Sache so tragisch, bemerke ich, dass auch an mir der Zahn der Zeit nagt. Denn ich kann das Bild irgendwie gar nicht so recht erkennen. Irgendwie ist alles so klein und unscharf. Sie ist so weit weg, die Pippi. Irgendwie sitzt da unten noch so ein bräunliches Tier. Aufgrund meiner schlechten Augen würde ich es spontan für eine Mischung aus Hund oder Katze halten. Doch halt, müsste das nicht das freche Äffchen Herr Nielson sein. … Das soll ein Äffchen sein? Hilfe, ich brauche eine Lupe…
Ich finde den Anlass zwar sehr passend – Pippi Langstrumpf ist schon kult, und auf der gerade vergangenen SES hätte ich mir ein paar mehr Pippis gewünscht, aber dieses Pippi-Doodle hat in meinen Augen kein Herz. Da fehlt das verschmitze, dieses kecke, eben das subversive, das an den Fundamenten Säulen des Establishments sägt. Aber wie könnte Google auch diesen Aspekt der Pippi Langstrumpf in den Vordergrund stellen? Nein, stattdessen wird aus der Rebellin „nur“ ein Kraftprotz, unscharf und ganz weit weg. Schade.
Dennoch, Google gilt der Dank für die Erinnerung. Da Pippi Langstrumpf vermutlich bei jedem eine Villa Kunterbunt im Hirn besetzt hat, ist das etwas unscheinbare Doodle auch nicht störend. Die Pippi zu ehren ist auf jeden Fall ein Doodle wert. Dank natürlich auch an die großartige Schöpferin Astrid Lindgren. Als Vater kann ich nur sagen: es steckt so viel Leben und Freude in ihren Figuren und Geschichten, dass der Wert, den sie auch heute noch vermitteln kann, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Danke, Astrid Lindgren, und Herzlichen Glückwunsch, Pippi Langstrumpf!
Video: Pippi Langstrumpf „lustige Radpartie“ (?)
In diesem actionreichen Video kann man die Pippi-Stimmung ganz gut erkennen. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Naja, ich werde vermutlich alt (oder hab ich das schon gesagt…)
Wer mehr über Pippi Langstrumpf erfahren möchte, kann das bei Wikipedia nachlesen.
4 Gedanken zu „Pippi-Doodle – Google ehrt Pippi Langstrumpf“
Das waren damals noch Kult-Filme.
Btw: Wer sich fragt, wie die Schauspielerin der Pippi Langstrumpf Filme Inger Nilsson inzwischen aussieht, sollte sich mal einen Film der TV-Reihe „Der Kommissar und das Meer“ anschauen. Dort spielt sie eine Gerichtsmedizinerin.
Eine der wenigen Kultserien von meiner Kindheit… das war noch was. Nicht so n Gram wie heute.
Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren ist einfach Kult. Aber dass das schon solange her ist? Da sieht man wieder wie die Zeit vergeht.Aber eine gute Idee von google ihr ein doodle zu spenden.
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