Monetarisierung von Nischenwebsites: der 1-Euro-Artikel

Monetarisierung von Nischenwebsites: der 1-Euro-Artikel

1-Euro Artikel
1-Euro Artikel

In diesem Artikel möchte ich meine Methode / Strategie vorstellen, wie ich Nischenwebsites monetarisiere. Es ist ja nicht so, dass ich nur versuche gute Inhalte zu erstellen. Dass ich mit meinen Projekten auch Einnahmen erziele, ist nicht nur Zufall. Von Zeit zu Zeit beschäftige ich mich schon mit der Frage, wie ich Einnahmen erzielen kann und vor allem, wie ich diese steigern kann. In diesem Artikel geht es um Methoden, mit denen die Einnahmen im Laufe der Zeit kontinuierlich steigen. 

Ich möchte einleitend darauf hinweisen, dass es mein Ansatz ist, der mitnichten der einzige oder richtige wäre – gerade erst hat mir ein Artikel von Frank Doerr auf Seo-Scene deutlich gemacht, dass meine Methode und die daraus resultierenden Erkenntnisse mitnichten immer verallgemeinerbar sind. Frank sagt zurecht, dass es einen gewissen Grad von Verlinkung braucht, um im Google-Ranking erfolgreich zu sein. unter anderem von mir zu hörende Satz „Gute Inhalte werden von alleine verlinkt“ stimmt in vielen Fällen leider nicht. Aber das kann man in seinem Artikel nachlesen.

Hier geht es um eine Monetarisierungsstrategie.

Beginn einer neuen Website

Wenn ich eine Website neu aufbaue, mache ich mir zum Thema „Geld verdienen mit der Nischenseite“ grundsätzlich keine Gedanken. Es geht wirklich nur um die Frage, was die Menschen zu dem Thema interessiert. Dabei sind besonders populäre Fragen eine gute Inspirationsquelle.

Erfolgreich nix verdient
Erfolgreich nix verdient

Wenn ich die ersten 10 – 12 Seiten fertig habe, baue ich Google Adsense ein. Zunächst nur im unteren Bereich (Footer oder so), da, wo die Werbung niemanden stört. Nur diejenigen, die tatsächlich einen Artikel bis zum Ende lesen, sehen überhaupt einen Werbebanner.

In der Folge kommt dabei so gut wie nix rum.

In den ersten Wochen nur Adsense

In den folgenden Wochen baue ich die Website weiter aus. Und so ab ca. 20 – 25 Seiten sollten die ersten „freiwilligen“ Besucher eintrudeln – sei es über Verlinkungen (siehe oben), über erste Google-Rankings oder Social-Media-Sharings.

Google Adsense
Google Adsense

Wenn eine Seite stabil durchschnittlich 100 Besucher pro Tag hat – was bei mir meist ca. 3-6 Monate dauert – baue ich den Adsense-Banner oben im sichtbaren Bereich ein. Ich nutze Adsense gerne, weil ich einerseits keine Arbeit damit habe und andererseits die Einnahmeseiten ganz gut analysieren kann. Dafür verknüpfe ich Adsense mit Analytics. Ab jetzt kann man in Google-Analytics ablesen, welche Seiten wie viel Adsense-Einnahmen generieren (siehe unten).

3 Ausbau-Phasen

Aber zunächst baue ich die Seite weiter aus. Der Ausbau verläuft jeweils in drei unterschiedlichen Phasen, die jeweils einige Tage dauern und die ich nach Lust und Laune einstreue.

  • Phase 1: Keywords ermitteln, die traffic-relevant sind. Ich versuche also Inhaltsseiten zu erstellen, die eine hohe Wahrscheinlichkeit auf ordentlichen Traffic-Fluss haben. Das ist aber vollkommen unabhängig von der Frage, ob diese Besucher „konvertieren“ oder ich dadurch irgendwelche Einnahmen erzielen kann.
  • Phase 2: Keywords ermitteln, die umsatz-relevant sind. Ich schreibe also (auch) gezielt Seiten für Keyword-Kombinationen, die eine gute Konversionsrate versprechen (so was wie „Gleitsichtbrille kaufen“ :-).
  • Phase 3: Einfach so drauflos schreiben ohne jedes Ziel – weil man selber merkt, das etwas fehlt. Oder weil man mal was testen will. Oder weil man Feedback bekommen hat, ob man nicht mal darüber schreiben könnte. Was auch immer …

Diese drei Phasen nehmen jeweils ungefähr gleich viel Zeit in Anspruch.

Drei Phasen des Website-Aufbaus
Drei Phasen des Website-Aufbaus

Anders formuliert: nur ein Drittel meiner Arbeitszeit fließt in die Frage der Monetarisierung. Das halte ich für ausreichend.

Phase 2: Artikel-Themen, die Einnahmen erzielen

Während Phase 1 und 3 wohl relativ einfach sind, braucht es für Phase 2 ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Erfahrung sammelt man am besten, indem man seine Seiten immer wieder gründlich analysiert.

Anfangs hatte ich das Google-Keyword-Tool genutzt, um solche lukrativen Keywords zu finden. Man gibt dort einfach seine eigene Website ein und schaut, was Google einem vorschlägt. Ich hatte es zunächst einfach nach Wettbewerb und CPC sortiert. So kann man erkennen, welche der vorhandenen Seiten eventuell noch weiter bearbeitet werden könnten. In aller Regel ist das simple Hinzufügen relevanter Abschnitte und Bilder dabei recht erfolgsversprechend, um das Google-Ranking um einige Positionen zu verbessern.

Inzwischen arbeite fast gar nicht mehr mit dem Keyword-Tool. Es ist einfach zu statisch und „rückwärts gewandt“, das heißt, es finden sich keine echten neuen Ideen im System. Außerdem vernebeln die CPC-Werte oft eine realistische Einschätzung des Machbaren.

Analytics-Adsense Auswertung

Ich arbeite eigentlich nur noch mit der Analytics-Adsense Auswertung. Dabei schaue ich mir folgendes an:

  • Welche Seite haben viel Traffic, aber kaum Adsense-Umsätze? Auf diesen Seiten prüfe ich alternative Programme, meist Amazon. Häufig funktioniert das ganz gut.
  • Welche Seiten haben gute Adsense-Umsätze, aber relativ wenig Traffic? Hier bieten sich zwei gute Wege an:
    • Wenn die Seite noch nicht in den Top-3 im Google-Ranking ist, kann man oft durch Onpage-Optimierung (oder wer mag auch mit Linkbuilding) noch etwas herausholen.
    • Häufiger ist bei mir jedoch der Fall, dass diese Seiten bereits ein Top-3 Ranking haben. Mehr geht meist nicht. Genau hier kommt die effektivste Methode ins Spiel: der Longtail.

Die Longtail-Optimierung: Keyword-Kombinationen

Wenn ich bei einem Keyword (Glossar) eine gute Position bei Google erreicht habe – und dieses Keyword ganz gute Adsense-Einnahmen abwirft (das gilt natürlich für jede Art der Monetarisierung), dann fange ich an, den wirklich lukrativen Longtail auszuschlachten. Dafür kombiniere ich das Keyword zunächst mit anderen Keywords, mit denen ich ebenfalls ganz gut im Ranking liege. Sehr häufig liege ich für zwei einzelne Keywords im Google-Ranking ganz gut, aber für die Kombination aus beiden habe ich keinen eigenen Artikel zu bieten.

Bei einer Website, die nach einigen Monaten aus ca. 40 – 50 Artikeln besteht, und ca. 10 – 20 Top-10 Rankings hat, und ca. 300 – 500 Besucher pro Tag, ergibt sich mit der Methode meist ein unendliches Reservoir an lukrativen Keyword-Kombinationen. Denn oft ist es so, dass sich das Interesse bei Longtails konkretisiert.

Das Verrückte ist, dass die Leute oft nach Dingen suchen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Beispiel: „Lupe Verkleinerung“. Das widerspricht sich, und ein normaler Website-Betreiber würde nicht auf die Idee kommen, diese Kombination zu verwenden. Aber die Leute suchen danach.

1-Euro Artikel

Geld verdienen im Internet
Geld verdienen im Internet – erst mal kleine Brötchen backen …

Wenn man es richtig angeht, ergeben sich daraus viele gute „1-Euro-Artikel“. Das ist in meinem Denken der Begriff für einen Artikel, der sich auszahlt. Wenn ein Artikel im Schnitt 1 Euro Einnahme pro Tag erzielt, dann ist er gut und lukrativ. Klar gibt es Seiten, die das Vielfach pro Tag einbringen – aber mit 1 Euro pro Tag ist man gut bedient. Und wenn man eine Website aufbauen kann, die das Potential für 20 oder 30 „1-Euro-Artikel“ hat, dann wird das ganze im Laufe von 2-3 Jahren eine auch finanziell lohnende Nischenseite :-)

Kurzum: meine Einnahmen steigen vor allem durch neue Artikel. Entscheidend ist dabei, dass man die richtigen Keywords bzw. Keyword-Kombinationen für diese Artikel herausfindet. Ich hoffe, dass ihr mit diesem Ansatz auch bei Euren Projekten Erfolg habt. Die Leute suchen nach so vielen Kombinationen, die einem ohne Analyse nie in den Sinn kommen würden…

Den Teilnehmern der Nischenseiten-Challenge viel Erfolg. Denkt nicht zu früh ans Geld-verdienen, sondern erst mal an die Besucher…

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1 Euro Artikel ...
1 Euro Artikel …

19 Gedanken zu „Monetarisierung von Nischenwebsites: der 1-Euro-Artikel

    1. nicht als offizieller Teilnehmer. Dafür fehlt mir die Zeit, regelmäßig drüber zu bloggen. Aber ich werde als Leser das eine oder andere beobachten und kommentieren :-)

  1. Hallo Martin,

    schöner Artikel.

    Interessant ist es, mal zu erfahren wie Du die Kombinationen findest (Die Longtail-Optimierung: Keyword-Kombinationen)?

    Vielleicht auch mal an 3-4 konkreten Beispielen beschreiben?

    Danke Dir :-)

    1. äh, hab ich doch oben beschrieben, Analytics und Adwords verknüpfen und dann nach ein paar Monaten schauen, welche Seiten bze. welche Keywords ganz gut funktionieren …

  2. Mich würde mal interessieren, wie viele Links man ungefähr auf eine Nischenseite am anfang setzen sollte und von welcher Quelle sie kommen sollten. z.B. Blogkommentare, Webkataloge, Social Bookmarks usw?

    1. Man sollte vor allen NICHT „Handwerker“ heißen, um einen Link zu bekommen. Und auch keine Deeplinks in Blogkommentare setzen …

  3. Sehr interessant und vielen Dank, dass Du Deine Vorgehensweise mit uns teilst.
    Besonders die Longtails, werde ich nun auch noch besser angehen.

  4. Ein super Beitrag und eine echte Bereicherung. Es wird auf unnötige Verkomplizierung verzichtet und das wesentliche wird genau auf den Punkt gebracht. Respekt und weiter so!

    PS: Einen guten Start ins Wochenende euch allen.

      1. Ich finde du solltest den Link drin lassen.
        Ich möchte doch wissen wer hinter dem Kommentar steckt :D

        „Keyword- Name = URL-Löschung“ -> man merkt, dass Martin leicht angesäuert ist :P

  5. Vom Ansatz her hast du sicherlich recht, leider schlägt bei mir hier immer der Pareto mit der 80/20 Regel zu, 20% der Seiten bekommen 80% des Traffics und generieren auch ca. 80% der Einnahmen.
    Den Rest der Artikel die z.T. einfach nichts einbringen kann man versuchen nochmals zu optimieren oder man lässt sie eben als „cornerstone“ .

  6. Einerseits kommt der Ansatz meiner Arbeitsweise sehr entgegen. Anstelle einmalig „holistische“ Riesentexte zu verfassen, schiebt man fortlaufend inhaltlich sinnvolle Einzelportionen nach.

    Andererseits ranken viele von den „holistischen“ Riesentexten zur Zeit sehr gut. Das ist halt irgendwo der Zwiespal. Auf welche Content-Strategie soll man im Sinne der Zukunftsfähigkeit setzen?

  7. Blogkommentare sind nicht mehr so gut. Ich würde eher auf gute Webkataloge, in Sozialen Netzwerken und auf guten Linkpartner setzen. Aber guter Content ist noch viel wichtiger.

  8. Hallo Martin,

    vielen Dank für den Einblick in deine Arbeit.
    Interessant finde ich vor allen Dingen die Vorgehensweise Seiten mit viel Traffic alternativ zu monetarisieren und durch das „testen“ den Umsatz der Seite zu heben!

  9. Sehr interessanter Beitrag. Geht mir ja auch so, daß ich nicht immer nur Beiträge zu bestimmten Keywords schreiben kann, irgendwann wird das dann langweilig. Dann macht es Spaß wieder über ein Thema zu schreiben, das einen selbst auch interessiert.
    Schade daß du nichts über den Linkaufbau geschrieben hast, vielleicht finde ich auf deinem Blog dazu ja noch was. Und falls nicht, wäre das doch mal einen Artikel wert, oder ? ;-)

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