Das Google-Monopol, Gewohnheit und Science-Fiction
Egal, wer zur Zeit zum Thema Bildersuche schreibt, es entbrennt in den Kommentaren stets eine sehr heftige Kontroverse, aktuell bei Niggemeier. Die Protagonisten wechseln zwar (manchmal), die Argumente wiederholen sich aber stets. Ich habe bereits dargelegt, warum ich die neue Google Bildersuche für unverschämtes Bilderklauen halte. Aber wie konnte es dazu kommen? Die Debatte zeigt die Gefahr, die in dem Google-Monopol liegt: Google versucht ist dabei, mit dem Argument „Benutzerfreundlichkeit“ die Massen zu instrumentalisieren, um seine „kostenlosen“ Dienste durchzusetzen. Google ist inzwischen in so vielen Ländern marktbeherrschend, dass die vielbeschworende „Freiheit im Internet“ ernsthaft in Gefahr ist.
Google hat ein Monopol
Google hat auf dem Suchmaschinenmarkt ein Monopol. Bei über 90% Marktanteil in Deutschland ist das unbestritten. Doch bislang haben sich nur wenige darüber beklagt. Warum auch? Die schöne bunte Googlewelt ist doch so nett, so einfach, so kostenlos, und so benutzerfreundlich. Auf meine Frage, ob man ein Recht darauf habe, bei Google gelistet zu werden, gingen die Antworten weit auseinander. Doch die Mehrheit argumentierte, dass Google ein Wirtschaftsunternehmen sei und deshalb tun und lassen kann, was es möchte. Ob das juristisch so ist, kann ich nicht beurteilen.
Google will Geld verdienen
Als börsennotierter Konzern hat Google nur zwei Ziele: 1. Geld verdienen, 2. Noch mehr Geld verdienen. Das ist an sich ja auch legitim. Interessant scheint mir, dass viele das inzwischen aus dem Auge verlieren. Google ist für viele inzwischen das Tor zum Internet, eine fast staatliche Selbstverständlichkeit. Irgendwie ist Google eine Art Infrastruktur. Egal ob „navigational„, „informational“ oder „transactual„: Google bedient praktisch jeden Einstieg ins Internet (mit Ausnahme vielleicht der Social-Media-Welt). Philipp Klöckner hat in seinem Artikel „Google Monopoly“ eindrucksvoll dargelegt, wie wenig Wachstumsmöglichkeiten Google in seinen angestammten Feldern noch hat. Das Problem ist: wenn man keine Konkurrenten hat, kann man auch keine weiteren Marktanteile erobern. Folglich versucht Google nun, neue Dienste und Services zu vereinnahmen. Und natürlich benutzt Google seine Hausmacht „Websuche“, um diese neuen Möglichkeiten bei möglichst vielen Menschen zu verankern.
Google manipuliert die Haltung der Massen
Google ist also Geld-getrieben – und Google hat ein Monopol. Da würde man doch sagen: schlechte Kombination, oder? Aber dennoch kommt diese Stimmung nicht so recht auf. Irgendwie sind alle ganz glücklich mit Google. Genau das ist die wirkliche Gefahr: Google manipuliert die Erwartung der Massen – die Haltung, was richtig und falsch sei, die Überzeugung, was gut und schlecht ist. Und die Massen kennen vor allem eins: kostenlos und benutzerfreundlich. Naja, an dem kostenlos arbeitet Google derzeit: erste Tests an „Bezahl-Youtube“ laufen. Ich bin mir sicher, dass Google bald eine Kampagne startet, in der argumentiert wird, dass kreative Leistungen eben ihren Preis haben – allerdings nur, wenn sie in Google-Produkten gezeigt werden.
Das „Totschlag-Argument“ ist die Benutzerfreundlichkeit. So läuft die Debatte zur Zeit bei der Bildersuche: es ist doch viel einfacher, wenn man die Bilder direkt bei Google ansehen kann. Da braucht man die potentiell schlechten Seiten der Urheber gar nicht mehr aufrufen (Google kaschiert damit en passant sehr geschickt, dass man riesige (!) Probleme mit Spam-Seiten in der Bildersuche hat).
„Freiheit für das Internet!“
Interessant ist, dass sich diejenigen, die sich für die Speerspitze der Internet-Entwicklung halten, deren Blut inzwischen digital pulsiert, eben diese spannen sich besonders leidenschaftlich vor die Google-Karre. Die Begründung: man müsse die „Freiheit im Intenet“ verteidigen. Daher: im Zweifelsfall pro Google. Es ist geradezu absurd… Wer sich für die Freiheit im Internet einsetzt, sollte mal sehr genau überdenken, welche Rolle Google dabei spielt.
… und kaum einer bemerkt es
Wie ich bereits in meiner Jahresprognose dargelegt habe, liegt die größte Gefahr darin, dass es sich um einen schleichenden Prozess handelt. Wenn es nach Google ginge, würden möglichst wenige die Veränderungen bemerken. Es sind die schleichenden Gewohnheiten, die auf Dauer so mächtig sind, dass sie Weltpolitik beeinflussen können. Gegen diese Gewohnheiten der Massen können letztlich weder Politik noch Juristerei etwas ausrichten. Es gibt zahllose Beispiele dafür, dass die Gewohnheit der Massen zu einer Realität im Netz geworden ist, die anschließend kaum noch zu korrigieren ist. Nur: wem ist eigentlich bewusst, dass die Konzerne versuchen, diese Gewohnheiten zu kontrollieren?!
Wo führt das hin?
Google wird immer neue Geschäftsfelder vereinnahmen. Der Wandel von der Suchmaschine hin zur Findmaschine ist in vollem Gange. Auch die Verschmelzung der Einzelprodukte hin zu einem Gesamt-Produkt, das von außen kaum noch zu zerschlagen ist, läuft auf Hochtouren. Ich bin davon überzeugt, dass Google bald anfangen wird, Kritiker direkt zu sanktionieren. Wer meckert, fliegt. Die Maske rutscht langsam herunter, und die wahre Fratze kommt zum Vorschein. Natürlich werden sich ein paar Intellektuelle aufregen, aber was kümmert es die Massen…
Das Schlimme ist: es gibt keine Alternative. Bing ist ein schlechterer Abklatsch von Google, in Sachen Benutzerfreudlichkeit stets einen Schritt hinterher – ach nee, bei der unsäglichen Bildersuche war Bing sogar zwei Monate schneller. Alle anderen Suchalternative sind keine: Yahoo benutzt die Bing-Suche, in den geplanten Facebook Social-Graph werden ebenfalls Bing-Ergebnisse beigemischt. T-Online benutzt die Google Ergebnisse – und das war es denn auch.
Noch einmal zu der Frage: Hat man ein Recht darauf, bei Google gelistet zu werden? Immer mehr Wirtschafts- und soziale Prozesse verlagern sich ins Internet. Wenn ein Konzern diese direkt kontrolliert, ist es für viele kaum möglich, dagegen zu opponieren. Es ist ein entscheidender Wettbewerbsnachteil, nicht bei Google dabei zu sein. Wer meckert, fliegt – und wer nicht fliegen will, schweigt. Das ist ein Szenario aus einem Sience-Fiction-Horrorfilm, und es nicht mehr weit …
Fazit: sehr gefährliche Entwicklung
Die Websuche ist für viele das Tor ins Internet. Das Wirtschaftsunternehmen Google kontrolliert dieses Tor. Mit dem Argument „Benutzerfreundlichkeit“ drückt Google immer neue Dienste durch – stets auf Kosten anderer. Und die Massen lassen sich dank „Benutzerfreundlichkeit“ und „kostenlos“ von Google instrumentalisieren. So schafft Google Gewohnheiten, gegen die sich nach einiger Zeit kaum noch etwas machen lässt. Oder kann sich hier ernsthaft jemand vorstellen, sich im Internet zu bewegen, ohne Google-Produkte zu nutzen?
Siehe auch…
- Astrid Jacobi: Ist Google internetfeindlich?
- Björn Tantau (bei t3n): Zerstört Google das Internet?
26 Gedanken zu „Das Google-Monopol, Gewohnheit und Science-Fiction“
Und wenn ich dann den Adsense-Banner unterhalb des Artikels sehe, wundere ich mich nicht, dass Google immer stärker wird… ;-) Spaß beiseite: Das Thema ist ernst, nur leider hilft alles meckern nichts. Gerade die sogenannten Meinungsführer im Netz verwenden doch alle Google Adsense, produzieren Videos für YouTube und weisen bei neuen Webtechnologien auf den Browser Chrome hin, weil dieser ja der technisch-beste wäre… Revolution sieht anders aus! Wenn dann können nur die Meinungsführer im Netz eine Kehrtwende herbeiführen. Die Masse nutzt Google, schließlich sind die Produkte ja super…
ja, stimmt, das hatte ich so gar nicht erwähnt. Die Anzahl derjenigen, die von Google abhängig sind, wächst zunehmend. Und wegen Monetarisierung natürlich auch in der Bloggosphäre. ich gehöre sicherlich auch dazu.
Danke für den Hinweis.
Daran wird sich nach meiner Einschätzung in Zukunft auch nichts groß ändern. Solange es keine richtige Alternative zu Google gibt werden wir uns damit wohl abfinden müssen. Hauptsache Google produziert keine eigenen Inhalte für die normal Suche und überlässt es weiterhin uns.
äh, … „Hauptsache Google produziert keine eigenen Inhalte für die normal Suche […]“ – genau das sorgt ja zur Zeit für die Aufregung: Google produziert keine eigenen Inhalte, zeigt sie aber so an, nämlich in der Bildersuche.
Und zu denken, solange es sich nur um Bilder oder die Bildersuche handeln, ist ja alles in Ordnung, halte ich für extrem kurzsichtig und gefährlich.
Inordnung ist das auch in der Bildersuche nicht, hier muss Google noch deutlich nachbessern. Spätestens wenn diverse rechtliche Schritte eingeleitet werden oder immer mehr Webmaster die Bilder für die Suchmaschine sperren, genau dann ist Google gezwungen zu handeln, außer Google fängt selber an Bilder zu produzieren :-) .
Was übrigens, weiter gedacht, eine weitere potenzielle Gefahr ergibt.
Was, wenn Google eine Art Youtube für Bilder macht und die Bildersuche – so wie jetzt die Videosuche zugunsten von Youtube – in den Hintergrund stellt.
Ich glaube, einen ernsthaften Versuch von Google, eigene Bildinhalte zu erstellen oder legal zu aggregieren (usergenerated content), wollen wir nicht erleben.
Hi Martin,
Guter Beitrag!
Hierzu noch kurz was:
„Genau das ist die wirkliche Gefahr: Google manipuliert die Erwartung der Massen – die Haltung, was richtig und falsch sei, die Überzeugung, was gut und schlecht ist. Und die Massen kennen vor allem eins: kostenlos und benutzerfreundlich.“
Hierin liegt tatsächlich die Gefahr. Im Rahmen einer längeren Diskussion auf Google+ zu genau diesem Thema gingen die Meinungen zwischen „Verbrauchern“ und „Profis“ bzgl. Google recht weit auseinander: Während erstere genau die Verschränkung und Marktdurchdringung aller Google Dienste gutheißen, platzt uns professionellen Webworkern, die den „schleichenden Prozess“ der „Marktverdrängung“ permanent minutiös mitverfolgen, so langsam die Hutschnur angesichts der von Dir u.a. skizzierten Problemstellungen.
„Ich bin davon überzeugt, dass Google bald anfangen wird, Kritiker direkt zu sanktionieren. Wer meckert, fliegt.“
Das halte ich womöglich für etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Wenn es damit losgehen sollte, dass die Blogs von Google-Kritikern keine Rankings mehr aufweisen oder gar Google+ Profile gelöscht werden, dann wird der Sturm der Entrüstung so groß wie noch nie zuvor werden… vielleicht ist dies am Ende des Tages aber auch nur ein „Sturm im Wasserglas“ und Du behältst mit Deiner Prognose effektiv Recht…
Gruß,
Sebastian
Die Frage, wie sich Google entwickelt, hängt sicherlich stark damit zusammen, wie wir auf Googles „Entwicklungen“ reagieren. Insofern finde ich die aktuelle Debatte zur Bildersuche sehr gut.
Gleichwohl würde ich sagen, dass die Vergangenheit gezeigt hat, dass diejenigen, die Massen manipulieren konnten, stets irgendwann angefangen haben, Kritiker mundtot zu machen. Wir werden sehen …
Endlich wachen die Webmaster auf. Für sehr viele war es der Pinguin Schock, für andere ist es nun die Bildersuche die sie erwachen lässt. Wie du schon schreibst, dass alles wird die breite Masse sowieso nicht interessieren.
Genau wie es bei allen Minderheitsstellungen so ist. Die einzige Möglichkeit besteht darin das Zeitungen und Nachrichten auf die Monopolstellung eingehen und die Masse aufklären. Aber ob die dann wirklich auf google Produkte verzichten wage ich zu bezweifeln.
Danny Sullivan von Search Engine Land hat mal sowas gesagt, wie: Die Nutzung von Google ist wie das Rauchen einer Lieblings-Zigarettenmarke. Es hat nicht mehr mit Geschmack oder rationalen Entscheidungen zutun, es ist einfach Gewohnheit und antrainiert. Das einzige was Google noch gefährlich werden kann, ist Google selbst…
Und ich könnte mir vorstellen, dass genau das passiert. Dieser Punkt könnte genau dann eintreten, wenn Google versucht die User zu stark in seine Produkte zu drängen und sich die User entsprechend bevormundet fühlen bzw. nicht mehr die Wahl haben. Denn auch wenn 50% der User stumpf auf das erste Ergebnis klicken, fühlen sie sich dabei nur „wohl“, weil sie die „Wahl“ haben.
Wenn diese „Wahl“ irgendwann mal fallen sollte – z.B. weil Google nur noch selbst antwortet – könnte das ganz kippen und die Leute sehnen sich nach den „Ten Blue Links“.
Meiner Meinung nach muss Google zumindest den Anschein einer unabhängigen Suchmaschine wahren. Ob Ihnen dabei bei dem aktuellen Kurs gelingen wird, bleibt abzuwarten.
Direkt Antworte von bei faktischen Fragen, wie „Wie hoch ist die Zugspitze?“, finden die User sicherlich sehr hilfreich. Da würde es wahrscheinlich kaum auffallen, wenn Google die organischen Ergebnisse stark reduzieren würde.
Ob das aber auch bei eher subjektiven Suchanfragen so gut ankommen würde („Was hilft am besten gegen eine Erkältung?“), halte ich für fragwürdig.
Letztendlich kann Google nur soweit gehen, wie es der User mitmacht. Und der User / Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, der zuviel Veränderung scheut und sich im Zweifelsfall wieder nach den alten „ten blue links“-Zeiten sehnt und diese dann sicherlich auch bei anderen Suchmaschinen findet.
Stimmt, viele halten Google für eine „unabhängige Suchmaschine“. Doch nun zeigt sich, dass „unabhängig“ aus Sicht eines Konzerns eben relativ ist. Und ob Google wirklich noch eine Suchmaschine ist, habe ich oben ja auch bezweifelt. Aber die Klärung, was eigentlich eine Suchmaschine ist und leisten muss, steht ja noch aus…
„Stimmt, viele halten Google für eine “unabhängige Suchmaschine”.“
Genau – aber wenn diese Meinung bei der breiten Masse kippt, könnte Google Problem bekommen – ganz egal für wie unabhängig Google sich selbst hält.
„too big to fail“ gibt es heut nicht mehr, besonders nicht im Internet….
Ich bin völlig überzeugt, dass Google schon heute missliebige Websites willkürlich abstraft – nicht mit Indexrauswurf, sondern mit subtiler „Abrankung“. Und das Ranking ist ja das Geschäftsgeheimnis überhaupt, aber eben auch Dreh- und Angelpunkt aller Wettbewerbsverzerrung. Umso schockierender ist es, dass die USA und wohl in Kürze die EU auch jede Ermittlung in diese Richtung einstellen. Ich meine, es ist doch offensichtlich, dass Google seine Hausmacht Suchmaschine benutzt, um einen Markt / Vertikale nach dem anderen in den eigenen Ergebnissen zu dominieren bzw. kaputt zu machen.
Es kann jedenfalls nicht mit rechten Dingen zugehen, dass meine eigene Website fürs primäre Keyword in Bing seit Jahren auf Platz 2 (nach der Dictionary-Definition) steht, während es in Google irgendwo unten auf Seite 2 abgerutscht ist – während eine leere Platzhalter-Website für eine neue Domain auf Seite 1 steht! Wenn das schon nicht von Abstrafung zeugt, dann von der sagenhaft schlechten Suchqualität in diesen Tagen. Aber Google ist ja zu beschäftigt mit der Übernahme der Weltmacht, um sich noch um organische Suchalgorithmen zu kümmern…
Wie recht du hast aber wir sind (und damit meine ich alle, die im Internet unterwegs sind) ja schließlich selbst schuld daran.
Ich habe gehört, dass die russische Suchmaschine auf europeischen Markt eindringen will, Yandex heisst sie.
Was meinst Du Martin, kann Yandex eine alternative sein und Google etwas stressen?
So ziemlich alle Maßnahmen von Google sind best practices in ihrem Bereich. D.h. jeder in der Position von Google würde so handeln. Martin hat ja das Beispiel bing genannt. Die haben mit dem „Bilderklau“ angefangen.
Die Rufe nach Yandex hört man ja öfter, aber ich glaube die ganzen Rufer benutzen Yandex auf Deutsch und bekommen deshalb kaum Anzeigen ausgeliefert. Ich hab mal per Google Translate „Hotels in Moskau“ ins Russische übersetzt und danach gesucht. Das Ergebnis sollte einem bekannt vorkommen ;-) http://yandex.ru/yandsearch?text=%D0%BE%D1%82%D0%B5%D0%BB%D0%B8%20%D0%BC%D0%BE%D1%81%D0%BA%D0%B2%D1%8B&lr=99
> Die Protagonisten wechseln zwar (manchmal), die Argumente wiederholen sich aber stets.
Mit Verlaub – das ist doch hier auch nicht anders. Und auch dieser Artikel geht ja nicht wirklich auf Gegenargumente ein.
Ich denke nicht, dass der Monopolvorwurf richtig ist.
Studenten der Wirtschaftswissenschaften lernen schon im ersten Semester, dass Monopole nicht grundsätzlich schlecht sind. Volkswirtschaftlich schädlich ist in der Regel, dass es bei Monopolen weniger Innovationen durch fehlenden Wettbewerb gibt. Das kann man G. sicher nicht vorwerfen: Wenig innovativ zu sein? Ein Monopolist kann die Preise nicht frei festlegen (auch wenn das viele glauben), denn es gibt immer einen optimalen Marktpreis, der zu max. Umsatz führt (Preis-Absatz Kurve). Lassen wir das mal beseite. Welche Preise verlangt GOogle für die Nutzung? Keine. Ist umsonst. Dort, wo Werbung verkauft wird (AdWords), bestimmen die Kunden den Preis durch Gebote und der Bezahlpreis wird durch Wettbewerb mit anderen Bietern ermitteln. Also auch hier Fehlanzeige mit dem Monopol. Welcher Vorwurf bleibt dann hinsichtlich eines Monopols? Missbrauch! Muss man erst mal nachweisen. Ist bisher nicht gelungen und das bedeutet, alle außer Google sind doof und nicht in der Lage, Manipulationen nachzuweisen. Schwer wäre das nicht. Im Gegenteil gibt es ständig Beweise für Nicht-Manipulation… ;-)
Ich denke auch gerade darüber nach ob es gut ist, das Thema „Userwirkung bzw. Einfachheit für den Suchenden“ einfach über Bord zu werfen, weil man gerade auf der anderen Seite (Publisher) steht. Ist es nicht Googles erklärtes Ziel, den Nutzer glücklich zu machen, nicht die Webmaster? M. a. W.: Wie sollte sich Google entscheiden, wenn sie (tun wir mal so!) wirklich festellen, dass eine andere Bildersuche für Nutzer einfacher wäre, aber Webmaster benachteiligt. Für die Nutzer oder für die Webmaster? Hand aufs Herz (also wirklich jetzt mal): Für wen würdet Ihr Euch entscheiden, wenn Ihr Google wärt? Ich will damit nicht sagen, dass ich die neue Bildesuche besser finde – nur, dass mich die Argumente hier nicht vom Hocker hauen, weil sie wenig neutral wirken. Täusche ich mich da?
Hi Mario,
Deine Argumentation ist genau das, was ich oben als so gefährlich bezeichne. Na klar kann es für die User besser sein, aber das gibt Google doch nicht das Recht (!), einfach Dinge auf Kosten anderer zu verbessern. Nochmal: auch ich könnte irre viele super Anwendungen entwickeln, wenn ich mir ungefragt anderer Leute Inhalte benutzen würde. Und wenn dann jemand meckert, dann stelle ich mich hin und sage: hey, ist doch für die User viel besser, als wenn sie erst mühsam auf die anderen Seiten gehen müssten.
Wir werden kollektiv von Google ausgetrickst bzw. gegeneinander ausgespielt. Auch wenn Du Dich jetzt nicht betroffen fühlst, aber das geht uns alle an.
Das mit dem Monopol stimmt übrigens nicht (auch ohne BWL-Studium weiß ich das): wenn ein Monopolist die Wettbewerbsfähigkeit anderer Anbieter kontrolliert, dann ist das schädlich :-)
Machst Du mit deinen Doodle-Videos nicht das gleiche? Du verwendest urheberrechtlich geschütztes Bildmaterial und verdienst damit Geld. Aber das ist dann okay, schließlich verdient Google ja auch mit…. Verteidige dein Bild, ja klar! Solange Du damit Geld verdienen kannst, ist dir Google als Partner recht und das Urheberrecht anscheinend egal…
@torsten
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