Google images: alles umsonst?
Nun ist es amtlich, aber noch nicht durch: das Landgericht Hamburg hat die Darstellung von Bildern bei der Bildersuche (images.google.de) untersagt. Bei heise-online sind nun einige Details der Urteilsbegründung zu lesen.
Geklagt hatte ein Unternehmen, dass einige (völlig uninteressante) Comic-Figuren (PsykoMan) lizensiert hat. Diese Bilder waren bei Google-Images zu finden, weil der Website-Betreiber es versäumt hat, das automatische Indizieren der Bilder durch den Googlebot-Crawler zu unterbinden. Das wäre durch eine simple Zeile in der robots.txt Datei ohne Aufwand möglich gewesen. So aber hat Google die Bilder gefunden und indiziert. Folglich werden (bzw. wurden) sie nun auf der Seite images.google.de angezeigt. Und wir haben den Schlamassel, weil nun ernsthaft gefordert wird, die Google-Bilder-Suche einzustellen – zumindest in Deutschland…
So jedenfalls fordert es das Gericht, dem allerdings die Tragweite seines Urteils bewusst ist und deswegen vom Gesetzgeber eine entsprechende Überarbeitung der entsprechenden Gesetze anmahnt. Google hat glücklicherweise Revision angekündigt und zu verstehen gegeben, dass man bis zum Bundesgerichtshof gehen würde. Bis auf weiteres wird also die Suche images.google.de bestehen bleiben.
Bilder Suchmaschinenoptimierung für die Katz?
Für mich wäre es eine Katastrophe, wenn images.google.de abgeschaltet würde. Immerhin finden über 90% der Besucher von www.martin-missfeldt.de über die Bildersuche von google hierher. Ich habe mich lange und intensive mit den Möglichkeiten der Optimierung von Bildern für das Web beschäftigt. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO – eng: search engine optimization) von Bildern ist ungleich schwieriger als die von klassischen HTML-Seiten, weil der google-images Crawler wesentlich seltener die Seiten besucht. Das führt dazu, dass die Veränderung in den Bilder-SERPs (engl: search engine results page), also der Ergebnisseite einer Google Bildersuche, nur über einem langen Zeitraum zu beobachten und zu analysieren sind.
Wenn nun die Google-Bilder Suche, zumindest in Deutschland, geschlossen würde, wäre nicht nur diese Arbeit futsch. Sondern wir würden die größte Galerie der Welt verlieren. Denn, Urheberrecht hin oder her, die Bildersuche von google ist doch noch sinnvoller und effektiver als die herkömmliche Suche nach Begriffen. Zumindest für mich als Künstler, der sich in Bilderwelten bewegt…
Wie gefährlich ist google?
Der Fall zeigt aber auch eines deutlich: wie abhängig ich inzwischen von google bin. Die jüngsten dreisten Versuche von google, mit dem Browser „chrome“ die persönlichen Benutzerdaten auszuspähen, um offensichtlich gezieltere Werbung schalten zu können, sind alamierend. Und dennoch kann und will ich die Möglichkeiten, die insbesondere google-Images bietet, nicht missen. Es ist eben die Qualität des Suchmaschinene-Marktführers, die ich so beängstigend finde.