Adsense „Anzeigen mit Contentempfehlungen“: ideal, weil …
Nach meinem letzten Blogartikel habe ich mehrere Fragen nach „diesen merkwürdigen Google-Anzeigen mit Bildern“ bekommen, die „so aussehen wie Plista„. Das Ganze nennt sich „Anzeigen mit Contentempfehlungen“ und ist ein neues Bannerformat von Google Adsense, dass man zusätzlich zu den drei erlaubten einsetzen darf. In diesem Artikel zeige ich mal, wie das bei mir im Backend aussieht, erläutere, warum ich das für „ideal“ halte und gehe der Frage nach, welche Kriterien eine Seite erfüllen muss, damit man die Anzeigen mit Contentempfehlungen“ nutzen kann.
Banner oder interne Links?
Einige Webmaster kennen vielleicht das folgende Problem: soll man am Ende eines Artikels einen Werbebanner einblenden, oder eher weiterführende Links zu eigenen Artikeln? Beides hat Vorteile: mit den Links auf andere Artikel erhöht man die Verweildauer, stärkt die eigene Marke und kann die Benutzer länger binden – aber man verdient damit nichts. Bei einem Klick auf den Werbebanner verdient man zwar ein paar Cent, aber die Besucher sind wieder weg. Was ist nun besser?
Adsense neben EyeCatchern
[Ein Klick auf das Bild links bringt nichts. Und? Wie oft hast Du es schon geklickt? …] Viele haben sich wahrscheinlich schon mit den strengen Richtlinien für die korrekte Adsense-Integration rumgeplagt. Eines der wichtigsten Ausschlusskriterien ist dabei, dass man die Benutzer nicht „ablenken“ bzw. in die Irre führen darf. Einer der besten Tricks dafür wäre es, attraktive Bilder direkt über, unter oder neben der (Text-) Anzeige zu platzieren. Ich habe das vor einigen Jahren mal ein paar Wochen (aus Unkenntnis) so laufen lassen. Der Effekt war tatsächlich erstaunlich. Es waren mahr als doppelt so viele Klicks. Ich habe das dann allerdings dank der Hinweise auferksamer User rechtzeitig wieder abgeschaltet, bevor Google meinen Account gesperrt hat :-)
Neu: „Anzeigenblöcke mit Contentempfehlungen“
Die neuen „Anzeigenblöcke mit Contentempfehlungen“ bieten nun genau das, was eigentlich verboten ist: Überschrift mit Teaserbildern. Und nicht nur das: die scrollbaren Teaserblöcke enthalten ein bis zwei echte Anzeigen – und darüber hinaus Links zu weiteren Artikeln. Man könnte sagen: zwei Fliegen mit einem Banner erschlagen :-) Wer auf dieser Seite ganz nach unten scrollt, kann sich das live anschauen. Wer dazu keine Lust hat, hier ein Screenshot:
Das Ganze ist natürlich insofern fragwürdig, weil die Kennzeichnung „Powered by Google“ (links oberhalb des Anzeigenblocks) sowie der Hinweis „Anzeige“ (jeweils links unterhalb der Anzeige) kaum erkennbar sind. Der Effekt von (EyeCatcher-) Bildern ist einfach zu stark: ein dominantes Bild überstrahlt diesen kleingedruckten Firlefanz ohne Probleme. Für den Webmaster natürlich prima, für die Nutzer schon etwas irritierend.
Zahlt sich das aus? Da der Banner zusätzlich läuft, habe ich die Einnahmen auf den entsprechenden Projekten um etwa 10% steigern können. Auf die Verweildauer hatte es bislang aber noch keinen Einfluss (allerdings kann man solche Fragen erst nach einem Jahr wirklich beurteilen).
Was sagt Google darüber?
Hier mal ein paar Auszüge aus der Google Informationsseite dazu:
Mit Contentempfehlungen können Sie Besucher Ihrer Website kostenlos und einfach auf andere Artikel auf Ihrer Website hinweisen. Wenn Nutzer die für sie interessanten Content einfacher finden, können Sie mehr Seitenaufrufe erzielen, die Zeit, die Nutzer auf Ihrer Website verbringen, sowie die Anzahl der Anzeigenimpressionen und letztendlich den Anzeigenumsatz erhöhen. […]
Die Contentempfehlungen basieren auf der Ähnlichkeit von Themen. Dem Leser werden individuell Themen vorgestellt, die zu Artikeln passen, die er sich angesehen hat.
- Blöcke mit Contentempfehlungen können auf jeder beliebigen Seite einer freigegebenen Website platziert werden.
- Die Anzeigenbegrenzung für AdSense pro Content-Seite gilt für diese Blöcke nicht.
- Wenn Sie Inhaber mehrerer Websites sind, z. B. abc.com und xyz.com, gelten unsere Empfehlungen immer genau für die jeweilige Website. Unsere Empfehlungen basieren ausschließlich auf Seiten mit Google Anzeigen oder Blöcken mit Contentempfehlungen.
- Wenn Sie die Funktion „Anzeigen zulassen“ aktiviert haben, können auch Anzeigen in Ihren Blöcken mit Contentempfehlungen bereitgestellt werden.
- Sie funktionieren auf Smartphones, Tablets und Desktop-Computern.
- Sie dürfen nicht in Tests verwendet werden.
[Quelle]
Kann das jeder nutzen?
Die ganze Geschichte befindet sich offiziell noch im Beta-Stadium. Wie bemerkt man nun, ob man das auch selber nutzen darf? Bei mir wurde von einigen Wochen folgender Hinweis auf der Adsense-Startseite angezeigt:
Wenn man „dann loslegt“, öffnet sich diese Seite:
Man erkennt (gelb unterlegt), für welche Domains man die Contentempfehlungen nutzen darf. Ob man in dem Banner dann auch noch Anzeigen schalten will, kann man darunter einstellen. Übrigens gilt das dann nicht nur für die gesamte Domain, sondern auch für alle Subdomains. Den Code, den man nach dem Speichern erhält, fügt man einfach in den Quellcode ein – so wie auch den Code der normalen Adsense-Anzeigen. Fertig ist die Laube :-)
Auf welchen Domains darf man die Contentempfehlungen nutzen?
Das ist die große Frage, die auch Google nicht konkret beantwortet. Bei Google heißt es:
Die Funktion „Contentempfehlungen“ ist nicht für alle Publisher verfügbar. Wenn Sie sie verwenden möchten, muss Ihre Website die Mindestanforderungen für Zugriffe und die Anzahl an Seiten erfüllen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sowohl Sie als auch die Besucher Ihrer Website von Contentempfehlungen profitieren. Wenn Ihre Website die Anforderungen erfüllt, haben Sie in Ihrem AdSense-Konto Zugriff auf diese Funktion. [Quelle]
Google spricht von „Mindestanforderungen für Zugriffe“ und „die Anzahl der Seiten„. Was kann man aus den oben genannten Domains dahingehend folgern?
- Die Domain mit den wenigsten Aufrufen ist die Briefmarken-Bilder.de. Die hat ca. 10.000 Sitzungen und ca. 30.000 Seitenaufrufe pro Monat.
- Die Domain mit der geringsten Seitenanzahl im Google-Index ist die Martin-Missfeldt.de mit 2.400 Seiten.
Andere Domains, die weitaus mehr Seitenaufrufe habe, z.B. Sehtestbilder.de (180.000 im Monat), darf ich nicht für die Contentempfehlungen nutzen. Die hat allerdings auch nur 133 Seiten im Google-Index. Das bietet für Google offenbar zu wenig Auswahl. Bei Bildersuche.org (360 Seiten im Index) und dem Webmasterfriday (640 Seiten im Index) ist es ebenso.
Kurzum: die Mindestanzahl der indexierten Seitenscheint mir die größere Hürde zu sein. Diese liegt irgendwo zwischen 640 und 2.400. Wie viel genau, kann ich nicht weiter eingrenzen. Die „Mindestanforderungen für Zugriffe“ scheint mir dagegen eher nicht so hoch zu liegen. Oder? 10.000 Aufrufe pro Monat sind ja nun nicht so viel …
Teaserbilder nicht vergessen!
Außerdem, was man nicht vergessen sollte: natürlich sollte jede Seite wenigsten ein größeres Teaserbild haben. Google erwähnt dfas zwar nicht, aber es scheint mir logisch zu sein: denn sonst würde der Banner ja doof aussehen. Ich hatte dazu mal einen Artikel geschrieben: Wichtig! Teaserbild in jedem Blogartikel. Der Schwerpunkt lag zwar auf „Social-Media-Sharing“ – aber wie man sieht: auch für die Contentempfehlungen von Adsense sind gute Teaserbilder sehr wichtig.
Hatte ich schon mal erwähnt, wie wichtig Bilder sind? ;-)
Das Ganze ist gar nicht so neu, wie man in diesem Artikel vom April 2015 im Google-Inside Block nachlesen kann. Peer Wandiger hat hier beschrieben, warum er die Contentempfehlungen icht nutzen mag.
Und: könnt ihr diese Contentempfehlungen auch schon nutzen? Könnte ihr die Anzahl der indexierten Seiten weiter eingrenzen?
3 Gedanken zu „Adsense „Anzeigen mit Contentempfehlungen“: ideal, weil …“
Heute hat mir AdSense bei den „Optimierungen“ auch die Contentempfehlungen vorgschlagen. Allerdings nur für meine BilderU-Seiten und auch ohne „Anzeigen zulassen“-Option.
Habe nun auch seit 2-3 Wochen die Auswahlmöglichkeit beim Erstellen neuer Anzeigen und nun einen ersten Contentempfehlungen-Block bei mir eingebaut. Bin mal gespannt ob und wie das angenommen wird.
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