Comic-Doodle zum 200. von Franz Liszt
Am 22. Oktober 1811, also genau vor 200 Jahren, wurde der große Pianist und Komponist Franz Liszt geboren. Wer einen halben Tag Zeit hat, kann sich bei Wikipedia in das Leben und Wirken von Liszt vertiefen. Ich versuche es hier mit einer kurzen Zusammenfassung. Franz Liszt war ein romantischer Exzentriker, der als Wunderkind gestartet, durch den frühen Tod des Vaters aus der Bahn geworfen wurde. Nach Jahren der Sinnsuche entwickelte er sich zu einem virtuosen Pianisten, der die Technik des Klavierspielens grundlegend erneuerte.
Liszt provozierte und kritisierte zahlreiche Kollegen und sein Publikum, was ihm viel Kritik einbrachte. Aber er verstand es auch immer wieder, die Massen in den Bann zu ziehen. Sein wechselvolles Leben ist geprägt durch eine romantische Sehnsucht und die gleichzeitige Gier, im Mittelpunkt zu stehen. Seine künstlerisch unangepasster Werdegang spiegelt sich in zahllosen Kompositionen und wurde durch eine ebensolche exzessive Lebensweise mit zahlreichen Reisen und Affäre untermalt. Franz Liszt starb 1886 im Alter von 74 Jahren.
Hier das Doodle, dass Google diesem atemberaubenden Künstler zur Ehrung bietet:
Wenn ich ganz ehrlich bin: irgendwie habe ich mir von dem Franz-Liszt-Doodle mehr versprochen. Es bleibt irgendwie oberflächlich. Natürlich ist es mit den verspielten Noten und den tanzenden Buchstaben ganz nett anzuschauen. Aber es bleibt letztlich oberflächlich und verspielt, und wird damit nach meiner Anschauung der Schwere des Lisztschen Wirkens nicht gerecht. Möglicherweise ist das Doodle auch eine Anspielung auf die zahlreichen Karikaturen von Liszt aus der damaligen Zeit. Die hatten jedoch nichts mit Ehrung oder Würdigung zu tun, im Gegenteil. (Btw: in dieser Grafik von 1842 steckt auch etwas irre Modernes: Franz Liszt war ein Popstar ;-) )
Das folgende Foto spiegelt für mich viel klarer jenen schwermütigen, suchenden Franz List wieder, adrett gekleidet und bereit zum nächsten gesellschaftlichen Ereignis – und doch den Blick ins Innere, suchend nach dem Ziel der nie endenden Reise. Zitat Liszt: „Ach! Sollte ich nicht verrückt werden, wirst du einen Künstler in mir wiederfinden!„.
Bei Wikipedia heißt es: „Das Gesamtwerk Franz Liszt ist in seinem Umfang und der Vielfältigkeit immens und unvergleichlich.“ (Quelle) Als exemplarische Stück habe ich bei youTube die Hungarian Rhapsody genommen – gespielt vom Pianisten Paolo Marzocchi:
Als Kontrast hier ein zweites Video. Darin ist der wesentlich populärere „Liebestraum“ zu hören:
Besonders interessant scheint mir ein Aspekt an Liszts künstlerischen Schaffens zu sein: das Konzept der „Programm-Musik„. Liszt strebte am Ende seines Lebens nach Kompositionen, die als „sinfonische Dichtung“ einen intellektuellen Ansatz verfolgen und in die ästhetische Sprache der Musik übersetzen.
Übrigens: hier das Doodle zum 200. Geburtstag von Robert Schumann – so zum Vergleich:
9 Gedanken zu „Comic-Doodle zum 200. von Franz Liszt“
Schickes Doodle! Der Piano Spieler im Doodle sieht schick aus! Das Doodle zum 200. von Robert Schumann find ich ja etwas sehr schlicht ;)
Hast du vermutlich schon mehrfach gehört aber ich finde die Hintergrund Informationen zu den einzelnes Doodles echt super Interessant. Daumen hoch dafür.
Gefällt mir ausgesprochen gut, ich bin ein Fan dieser Doodles :D
Der Pianist ist eine innovative Grafik. Coole Idee
Die Grafik ist wirklich gut gelungen ! Danke für die Informationen
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