Masse oder Klasse oder klasse Masse? Anti-Satelliten-Seo

Masse oder Klasse oder klasse Masse? Anti-Satelliten-Seo

Anti-Satelliten
Anti-Satelliten

Normalerweise sage ich immer folgendes: konzentriert Euch auf anspruchsvolle Inhalte, promotet sie via Social Media und die Sache mit den selbst-generierenden Links läuft von selber. Wer Inhalte bietet, die sonst kaum jemand hat (oder sie einfach besser promotet als die Konkurrenten), der braucht sich um das Thema „Linkbuilding“ nicht zu kümmern. Naja, fast nicht. Was das Ganze mit meinen abstrusen „Anti-Satelliten“ zu tun hat, steht im Folgenden…

Vorhin bin ich spontan zur SES gefahren (ist ja quasi um die Ecke), und habe mir den Nachmittag mit dem berühmten „Linkbuilding“-Workshop des Kollegen Cemper vertrieben. Unglaublich, wie clever man mit ein paar Tools ganze Netzwerke ausheben kann. Während des Vortrags kam mir mal wieder mein Konzept der „Anti-Satelliten“ ins Hirn.

Vor ca. einem Jahr habe ich in diesem Artikel beschrieben („Über (Anti-) Satelliten, Planeten und Fixsterne – Seo rückwärts„), dass kleine Satelliten nicht nur unbedingt klein und unattraktiv sein müssen. Während man üblicherweise lustlose Satelliten-Websites baut, einzig mit dem Ziel, größere Site zu unterstützen, geht es auch genau anders herum: man nimmt eine große Site und kreiert aus ihr heraus kleine Nischen-Sites. Der Vorteil: diese kleinen „Anti-Satelliten“ haben inhaltlich viel mehr Potential. Und sie werden von Anfang an von ihrer Mutter-Seite gefördert.

Ein paar Beispiel aus meinem „Netzwerk“. Meine beiden Hauptseiten sind natürlich dieser Blog und meine Künstler-Homepage.

sehtestbilder.de

Sehtest Bild
Sehtest Bild

Nehmen wir zunächst die Seite „Sehtestbilder.de„, die ich vor ca. einem Jahr ins Leben gerufen habe. Sie hat ca. 50 Seiten. Hauptkey ist natürlich „Sehtest“, mit dem ich seit Monaten stabil auf Position sieben liege. Die Seite ist super Pflegeleicht. Wenn ich Lust und Zeit haben, erstelle ich mal ein neues Bild oder eine neue Seite. Wenn nicht, dann nicht. Kein Problem. Die Google-Suche bringt ca. 200 Besucher am Tag. Daraus resultieren ca. 2 Eur Einnahmen durch Adsense und Amazon pro Tag. Ein anderes Beispiel:

poker-pix.net

Piker Pics (Spielkarten)
Piker Pics (Spielkarten)

Vor einigen Tagen habe ich die Seite „poker-pix.net“ installiert. Alles noch etwas dirty, ich muss mich erst mal an das Umfeld gewöhnen. Ich hatte natürlich auch Glück mit dem Images-Update. Dank Bildersuche ist dort tatsächlich schon ein wenig los. Zum Glück ist es mir zügig gelungen, einige Bilder aus dem safeSearch-Filter heraus zu bekommen. Der Witz an der Site: ich hatte bereits einige Poker-Bilder hier in der Blog-Galerie (Beispiel, Ok, nicht gerade himmlisches Niveau, anyway). Von den Seiten zielt nun jeweils ein Link auf die neue Seite. Ebenso aus meiner Künstlerhomepage, wo ein uralter Giraffen-Poker-Cartoon rumliegt. Ich gehe davon aus, dass sich diese Site in einem halben Jahr mit kaum Aufwand mindestens ebenso gut entwickelt hat. Mehr dazu auf der Campixx…

dynoxicon.de

Dynoxicon-Cartoons
Dynoxicon-Cartoons

Drittes Beispiel: „dynoxicon.de“ zeigt einen Auszug aus meiner Künstler-Homepage. Ich habe einfach die Giraffen-Cartoons extrahiert und auf einen neue Site gestellt. Bei der Site ist es vielleicht etwas anders: sie wird zwar hauptsächlich von meiner Hauptseite versorgt, hat aber auch eine Reihe gewachsenen Links, weil sie als Domain wesentlich älter ist als die Hauptseite. Problem hier: dank safeSearch-Filter sind die Besucherzahlen zur Zeit im Keller: von vormals ca. 800 Besuchern pro Tag kommen gerade mal 100 seit dem Filter-Problem. Naja, wird schon wieder.

medialkultur.de

Medialkultur (Megan Fox Wallpaper)
Medialkultur (Megan Fox Wallpaper)

Ok, „medialkultur.de“ ist eher ein schlechtes Beispiel. Denn ein Blog veraltet einfach schnell. Als ich den Blog ins Leben gerufen habe, dachte ich, ich hätte genug Power, um neben diesem noch einen zweiten Larifari-Blog betreiben zu können. Aber das funktioniert nicht richtig. An sich auch nicht schlimm. Nur sieht ein Blog, an dem nicht gearbeitet wird, gleich so schnell alt und verlassen aus. Statische Webprojekte haben dieses Problem überhaupt nicht. Den Medialkultur-Blog benutze ich eigentlich nur, um hin und wieder mal über wirklich krude Themen zu bloggen oder um Artikel dieses Blogs aktiv zu unterstützen. Aber wer weiß, was noch kommt…

künstlerbedarf-blog.de

Leben und Sterben (Künstlerbedarf)
Leben und Sterben (Künstlerbedarf)

Noch so n Blog, den ich nicht recht pflege, und dann noch Künstlerbedarf. Der Gedanke damals war, die ganzen Künstler-Fragen mal zu bündeln. Aber wie gesagt: ein Blog macht potentiell zu viel Arbeit. Ich würde statische Seiten vorziehen. Immerhin ist der Blog mit einigen Artikeln gut bei Google gelistet und wirft auch den einen oder anderen Euro pro Tag ab. Ansonsten ist er eher geeignet, um gezielt Bilder zu pushen.

Fazit: Potential ohne Verlust vererben und ausbauen

Was ich damit sagen will: kleine Projekte, die man aus den großen Flagschiffen extrahiert, können ein sehr dynamische Eigenleben entwickeln – und zwar ohne große Arbeit. Und vor allem: ohne dass es auch nur im Geringsten der Hauptseite schadet. Hinzu kommt: wer auf den Seiten Adsense schaltet, wird sich über die breit angelegte Strategie freuen. Man kann sich ausrechnen, wie viele kleine Websites, die ca. 2 Euro pro Tag abwerfen, man braucht, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Und wenn man pro kleinem „Anti-Satelliten“ ca. 7 Tage Arbeit rechnet (weil sie ja von einem Mutterschiff versorgt wird und mehr als ca. 30 Seiten brauchen es letztlich gar nicht zu sein), kann man sich so ein schönes kleines Netz aufbauen und auf Teneriffa zur Ruhe setzen.

Links generieren am Besten die Außenseiter

Der Vorteil dieser Strategie: wenn irgendwo etwas einbricht, dann betrifft es nur diesen kleinen Teil. Denn im Grunde ist jeder Teil eigenständig und überlebensfähig. Und man hat innerhalb des Systems natürlich wachsende Verlinkungsmöglichkeiten. Und: autogenerierende Links werden nur von Außenseitern erzeugt, nie durch den Mainstream. Zumindest ist das meine Erfahrung. Mit zunehmendem Alter entwachsen diese kleinen Anti-Satelliten der Erzeugerin und entfalten durchaus Kraft, um es dem ursprüngliche Mutterschiff ordentlich zu danken. Es dauert nur ein wenig. Aber wenn man nicht daran arbeiten muss, ist Zeit ein mächtiger Verbündeter.

Daher meine Empfehlung: wenn ihr schon eine etwas etablierte Seite habt, steckt nicht alle Kraft nur dort hinein. Ab und zu sollte man mal kurz innehalten, ein Zwischenfazit ziehen und überlegen, was denn die Stärke dieser Seite ist. Und diesen Teil dann gezielt auslagern. Natürlich nicht den Inhalt von der Hauptseite entfernen, sondern noch einmal neu. Ein neues Projekt, klar fokussiert auf dieses Thema, nicht als Kopie, aber als inhaltlich klar verwandte Seite, Links vom Mutterschiff drauf und fertig. Viel Erfolg.

PS: Wer sich nicht sicher ist, was denn eigentlich die eigenen Stärken sind, kann mal einen Blick in die Webmaster-Tools werfen. Dort steht nämlich kurz und knapp, wie Google das einschätzt. Gleich auf der Startseite listet Google dort rechts Site-relevante keywords. Einfach mal die zwei am wenigstens zusammenpassensten wählen, die eigenen Seiten daraufhin überprüfen, eine kleine keyword-Recherche und los gehts…

19 Gedanken zu „Masse oder Klasse oder klasse Masse? Anti-Satelliten-Seo

  1. Ein schöner Erfahrungsbericht und eine gute Inspiration in ein paar vernachlässigte Domains wieder ein bisschen Zeit zu stecken. Vielen Dank dafür!

  2. Zwei Euro pro Tag/pro Webseite ist aber ganz schön optimistisch. Natürlich gehört da schon mehr dazu, als einfach nur ein bisschen Content zu schreiben und fertig. Es hängt dann auch stark vom Projekt ab, für eine ganz neue Seite ist aber eher unrealistisch.

    Ich finde es sehr cool, dass du hier dein Netzwerk (wenn auch nur einen Teil, man weiß es nicht) offen legst. Für viele wird es sicherlich ein Ansporn sein, sich doch um die eine oder andere Domain zu kümmern…

  3. Sehr guter Ansatz. Ich lebe das seit einiger.Zeit genauso und löse immer mehr Themen die eigenes.Potential haben aus der Mutterseite raus. Ein paar Abende Zeit rein und dann erstmal wachsen lassen das Baby.

  4. Apropos Satelliten, Mitte 2012 wird das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet. Nicht das ich davon betroffen wäre, es stand nur grad in meiner regionalen Tageszeitung, die ich zum Frühstück gelesen hatte. :-)

  5. Danke für den Beitrag. Vor allem finde ich es immer wieder schön ein paar Details über Projekte zu erfahren und nicht immer trockene SEO Theorie.

  6. @Seogor: ja, stimmt. Es ist offenbar so, dass je größer das Netzwerk ist, um so leichter ziehen die neuen Seiten an. Man kann sie dann ja auch noch aus anderen thematisch passenden Satteliten-Unterseiten anlinken. Das erleichtert vieles.

    @Schnurpsel: Danke für die Info. Aber keine Sorge: das Prinzip basiert ja auf digitalen Satellieten. Oder meinst Du, ich sollte mal einen „Satelliten-Anti-Satelliten“ hier auslagern :D Wohl eher nicht.

  7. Hi Martin, hab ich ca. 2000/2001 auch so gemacht. Damals war alles noch auf frankdoerr.de und dann habe ich die eigenen Themen auf eigene Domains ausgelagert. War ein sinnvoller Schritt.
    Insgesamt tendiere ich beim Thema Satelliten bzw. Anti-Satelliten zu einem „sowohl als auch“ und nicht zu einem „entweder oder“ :)

  8. Ich frage mich immer, wann ist der Zeitpunkt für etwas eine eigene Seite zu machen und wann lässt man es einfach als Bereich auf der Bestehenden?

    Links bekommt man mit einer hochspezialisierten Seite aber oft leichter.

  9. Hehe, das ist ja genau meine Strategie. Zuerst Bahnbilder.de, seit einigen Jahren alle möglichen Themen-Seiten mit Bildern. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

    Ein Projekt von mit ist http://new.startbilder.de, auf der User eigene Galerien einrichten können. Meine Erfahrung dort: Selbst kleine Seiten mit einigen wenigen Bildern erzeugen, dank der Google Bildersuche, durchaus mal eben 50-100 Besucher pro Tag. Mit der herkömmlichen Google-Suche hatte man dieses Potential nicht.

  10. Hi Martin,

    ein Kompliment zu diesem Artikel, der eine, aus eigener Erfahrung, sehr gute Strategie beschreibt. Ich finde es außerdem für eine tolle Sache, dass hier im Blog ein offener Austausch stattfindet, das ist mittlerweile sehr selten geworden.

    Persönlich bevorzuge ich auch eher statische Projekte, da man sich schlichtweg nicht teilen kann. Sobald Seiten nicht mehr gepflegt werden, die einer gewissen Aktualität bedürfen, verliert man sehr schnell an Qualität.

    Ergänzend kann ich noch anmerken, dass ich sehr gute Erfahrungen mit Subdomains von etablierten Projekten gemacht habe. Diese schaden dem Hauptprojekt überhaupt nicht und können mit einem etwas abgewandelten Thema sehr schöne Rankings bringen (Stichwort Microtrust, man kann sich darüber streiten, aber für mich definitiv ein Faktor).

  11. Ein guter Artikel. Es durchleuchtet das Thema mal von einer anderen Seite.
    Schließlich ist auch ein enormer Zeitaufwand notwendig um die Seiten am Leben zu erhalten.

  12. Sehr guter Beitrag! Und es bestätigt sich wieder, das man nur mit Qualität und echtem Mehrwert weiter kommt.

    Und es ist eine wirklich sinnvolle Maßnahme das eine oder andere Thema woanders weiter aus zu bauen. Nicht nur Martin macht damit gute Erfahrungen.

    Dazu kommt, das es manche Themen sogar wirklich Wert sind. Aufpassen muss man nicht wirklich ob man sich verzettelt, da man ja eh alles gezielt erledigt.

    Guter Beitrag Martin.

    Bis dann Kay

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