Wer ist eigentlich Matt Cutts?

Wer ist eigentlich Matt Cutts?

Wer ist Matt Cutts?
Wer ist Matt Cutts?

In gefühlt jedem 2. Seo-Artikel steht irgendwo „Matt Cutts“. Ständig beruft man sich auf eine seiner Aussagen – und ständig werden sie angezweifelt. Wer ist eigentlich dieser Matt Cutts? Ich habe im deutsch-sprachigen Raum nur wenig über ihn persönlich gefunden, daher möchte ich mal einige Informationen zu ihm zusammentragen. Matthew Cutts – kurz Matt genannt – ist der oberste Spam-Wächter bei Google. Er leitet das Team, das dafür sorgt, dass möglichst wenig Spam in den Google-Suchergebnissen zu finden ist.

Matt Cutts
Matt Cutts

Als Sprachrohr kommuniziert er über fast alle verfügbaren Kanäle die Änderungen und Maßnahmen, die Google vornimmt, um Spam in der Google-Suche zu bekämpfen. Kurz zu dem Problem an sich: als größte Suchmaschine der Welt ist Google für sehr viele Menschen die Tür zum Internet. Und da das Internet ein riesiges Business ist, versuchen natürlich viele, sich mit Hilfe von Suchmaschinenoptimierung (Seo) in vordere Positionen zu hieven. Die Seo-Methoden sind teilweise sauber (white hat), und teilweise halb-seiden bis dunkel-schwarz (black hat). Die Aufgabe von Matt Cutts und seinem Team besteht darin, die Seiten, die sich nicht konform zu den Google-Richtlinien sind, herauszufiltern. In seltenen Fällen werden Seiten manuell abgestraft – in der Regel bemüht sich das Team, Muster im Vorgehen zu erkennen, um diese Seiten dann algorithmisch auszuschließen oder schlechter zu platzieren (penalty). Soviel zum Betätigungsfeld im Allgemeinen …

Starten wir die Recherche über Matt in seinem Google+ Profil. Geburtstag und Ort sind nicht angegeben, aber man erfährt, dass er an der Universität von Kentucky studiert hat (1990 – 1995). Nach Beendigung seines Studium als Bachelor hat der an der Universität von North Carolina in Chapel Hill einen Doktortitel errungen (Ph.D., 1999). Er ist Software Ingenieur.

Start mit Family-Filter für Google Bildersuche

Im Jahre 2000 begann er für Google zu arbeiten. Damals war Google noch eine recht kleine überschaubare Firma – man kann sagen, dass er zum Google-Urgestein gehört. Die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin hatten ihn angeheuert, um einen Porn-Filter für die Google-Bildersuche zu erarbeiten. Das Ganze hieß „Family-Filter“ und wurde im Laufe der Zeit zum sog. SafeSearch-Filter. Gerade im prüden Amerika war es für Google fundamental wichtig, die Porno-Seiten und Bilder aus den Suchergebnissen zu verbannen. Matts Aufgabe war daher sehr wichtig – und dass er sie mit Erfolg in den Griff bekam, ist ein Grundstein für Googles heutigen Erfolg. Entsprechend dankbar waren die Chefs, so dass sie ihn zum Head of Webspam beförderten. Btw: die Google Bildersuche startete dann im Juli 2001 (Siehe: History of Google Image Search).

Webmaster Videos

Neben Twitter und Google+ nutzt Matt vor allem den youTube-Kanal GoogleWebmasterHelp, um mit Hilfe von Videos Fragen zu beantworten und darüber die Google-Richtlinien und -Funktionsweise zu erläutern. Aktuelle findet man 102.000 Videos, wenn man nach „matt Cutts“ sucht. nicht schlecht… Außerdem tritt er immer wieder bei Leo Laporte bei twit.tv auf. Diese Plattform nutzt  er gerne, um große Updates anzukündigen. Siehe zum Beispiel die Einführung des Penguin Updates:

Matt Privat

Matt Cutts privat (Quelle)
Matt Cutts privat (Quelle)

Matt Cutts lebt in Bay Area, Kalifornien. Er ist verheiratet – und ab und zu erwähnt er seine Frau in seinen Videos. Dazu gehört zum Beispiel die Anekdote über die „Porn-Cookies“: Seine Frau kann wohl hervorragende Kekse backen – und jedes mal, wenn jemand aus seinem Team eine anzügliche Seite oder ein Porno-Bild in den den Ergebnissen fand, gab es zur Belohnung einen dieser Porn-Cookies. Siehe dazu dieses lustige „Live FAQ Video“ (ab 41:12 min):

Der Erfolg von Matt Cutts hat sicherlich auch mit Danny Sullivan zu tun. Danny, der die Entwicklung von Suchmaschinen von Anfang an beobachtet, genießt sehr viel Vertrauen und hat eine sehr große Anhängerschaft. Er und Matt promoten sich gerne gegenseitig, ohne dass es unangenehm auffällt.

30 days challange

Matt Cutts sucht die Herausforderung. Auch privat. Daher stellt er sich immer wieder „30-Tage-Aufgaben“. Teilweise hat sogar die Netzgemeinde darüber abgestimmt, was er tun und vor allem durchhalten solle. Dazu gehörte z.B. „no social media, no news„, „write a novel“ oder „no microsoft software“ ;-) Das Ganze wird stets medien-wirksam inszeniert und zeigt, wie sehr Matts persönliches Leben mit seinem Job verflochten ist. Er stellt sich mit allem, was er ist und hat, in Googles Dienst. Wahrscheinlich genau deshalb verkörpert er so gut dieses bedingungslose Google-Image: „Lass Google Deine Welt sein, und es geht Dir gut.“

Matts Cats

Matt with cat
Matt with cat (Quelle)

Matt liebt Katzen. Es existieren eine Reihe von eher privaten Bildern, in denen er mit Katzen spielt. Ein Psychologe könnte da sicherlich einiges draus machen, ich belasse es dabei. Auf Google+ kann man seine Fotos (auch private) anschauen – keine Ahnung, ob er den „Privat-Button“ übersehen hat, aber ich verlinke es mal :-)

Matt angry ...
Matt angry … (Quelle)

Viel mehr habe ich nicht herausgefunden. Falls jemand noch eine Anekdote beitragen kann, bitte gerne in den Kommentaren. Insgesamt kann man sagen, dass Matt eine sehr schwierige Aufgabe hat: er muss den Webmastern erklären, was geht und was nicht. Damit macht er sich häufig recht unbeliebt. Und dennoch kann er seine Botschaften seit Jahren sehr sympathisch und klar kommunizieren. Ein perfekter Seotainer :-)

Fun Video

Sam Applegate hat aus vielen Video-Schnipseln ein sehr lustiges Video erstellt: „Matt Cutts: How to rank #1?“ :

Update, Danke an Michael (siehe Kommentare). Hier das Video, in dem Matt in einen Dinosaurier mutiert, sehr funny :-)

Btw: ich schnitze gerade Matt Cutts als Linolschnitt :-)

Update: fertig :-)

Matt Cutts (Linoldruck)
Matt Cutts (Linoldruck)

Links / Quellen

17 Gedanken zu „Wer ist eigentlich Matt Cutts?

  1. du hast immer noch ein porn-cockies drin …

    der Linolschnitt ist dir klasse gelungen.
    Ich grübel jetzt aber die ganze Zeit, was es psychologisch aussagen könnte, wenn jemand mit Katzen kuschelt (ich bin ja mehr der Hundetyp) …

    schönen Tag noch,
    Bella

  2. Hallo Martin,

    schöner Artikel, weiß man etwas mehr, über wen man da immer schreibt. Erwähnenswert wären vielleicht noch die unzähligen Verkleidungen von Matt gewesen, unter `matt cutts costumes´ in der Bildersuche findet man da zumindest einige…

    Grüße

    Gretus

  3. Manchmal sind die einfachen Themen/Artikel so naheliegend, wa?! :-)
    „Wer ist eigentlich Matt Cutts?“ interessiert eigentlich jeden, aber keiner hat bisher so darüber geschrieben. Danke!

  4. oder schlechter zu platzieren (penalty)

    veraltet – ein Verstoss gegen die Guidelines hat mittlerweile durchwegs eine Deindexierung zur Folge

  5. Immer wieder lustig: Leute, die sich über Bilderklau beschweren, klauen selber Bilder ohne Ende und begehen Urheberrechtsverstöße. Oder hast Du etwas die Zustimmung von Matt die Bilder in einem gewerblichen Umfeld zu nutzen? Glaube kaum.

    1. also, das Urheberrecht ist in diesem Fall kaum betroffen. Ein Linolschnitt ist eindeutig ein künstlerisches Werk. Die Frage wäre eher, ob seine Persönlichkeitsrechte betroffen sind. Aber nach meiner Einschätzung ist Matt Cutts eine Person des öffentlichen Lebens – und damit darf ich ihn als Linolschnitt darstellen. Wenn Du der Meinung bist, ich hätte ein Bild geklaut, bitte ich um einen konkreten Hinweis.

      1. Es geht wohl um die ganzen anderen Bilder.

        Matt auf Twitter
        Matt Cutts auf Google+
        mattcutts.com: about-me

        Steht da irgendwo dabei, dass man Bilder von dort einfach verwenden darf?

        Auch eine Person des öffentlichen Lebens hat ein Urheberrecht auf seine eigenen Fotos.

        1. Das Urheberrecht an den Fotos hält der Fotograf, nicht die abgebildete Person. Es kann natürlich sein, daß die Person die Fotos von sich selbst gemacht hat, also „Selfies“. :-) Dann wäre die abgebildete Person auch der Urheber, aber das wird bei Personen des öffentlichen Lebens eher selten der Fall sein.

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