Die wildesten Theorien für ein gutes Google-Ranking
Die Zeiten, in den sich ein Seo seiner Sache sicher sein konnte, sind Vergangenheit. Google hat seinen Algorithmus so verkomplexiziert, dass man keinerlei verifizierbare Aussagen über Rankingfaktoren mehr ziehen kann (siehe dazu bei Sistrix: „Aussagekraft von Korrelationsanalysen zu einzelnen Google-Rankingfaktoren„). Ob Social-Media, User-Verhalten oder Klickrate – Google baut immer mehr Faktoren in den Algo ein, die von außen nicht mehr messbar sind. Tests nützen nur noch im eigenen Umfeld, sind aber kaum noch verallgemeinerbar. Grundlage der Suchmaschinenoptimierung wird also zunehmend Erfahrung und Beobachtung. Das ist für alteingesessene Hasen natürlich erfreulich, kann aber kaum dazu beitragen, aus Seo eine verallgemeinerbare, seriöse Wissenschaft zu machen. Seo bleibt für Kunden ein Glücksspiel – und für Kritiker ein gefundenes Bashing-Menü.
Auf dieser Grundlage habe ich mal einige der wildesten Theorien für ein gutes Ranking bei Google zusammengestellt.
1. Google mag meine Seite
Der Googlebot lernt permanent. Google hat einen „Emotionsfaktor“ eingebaut, der stetig komplexer wird. Dinge wie „Schönheit„, „Logik“ oder „exzellent geschrieben“ werden immer wichtiger. Der Googlebot will Dein Freund sein. Und je mehr er eine Seite mag, um so höher steigt sie im Ranking.
2. Die Renaissance des pageRank
Das Google-Sprachrohr Matt Cutts sagt zwar, dass der pageRank nur noch ein Faktor von vielen sei, aber wie wichtig er ist, wird nie gesagt. Zwar glauben fast alle Seos, die sich in den Vordergrund spielen, dass der pageRank nur noch minimalen Einfluss auf das Ranking habe, aber wie sicher ist das? Eigentlich optimale Voraussetzung dafür, den pageRank wieder auferstehen zu lassen und seine Werte als wichtigen Rankingfaktor einzubeziehen.
3. Google Adsense ist ein Rankingfaktor
Google will Geld verdienen, logisch. Natürlich will Google die Besucher auf den eigenen Seiten halten, um die Ad-Klick-Wahrscheinlichkeit zu steigern (siehe aktuell bei pip: Worüber Google Morgen (wieder) nicht sprechen wird). Aber wenn Google die Leute schon auf andere Seiten schickt, dann doch logischerweise auf solche, die Adsense eingebaut haben. Denn auch an solchen Sites verdient Google eine Menge. Daher: klar ist Adsense ein Rankingfaktor.
4. Bestimmte Seiten werden manuell bevorzugt
Warum steht Wikipedia immer ganz oben? Liegt es nur an der internen Verlinkung, der Ladegeschwindigkeit, der hohen Verweildauer, der Textlänge sowie den zahlreichen Links von außen? Wohl kaum. Google greift schon lange manuell in die Ergebnisse ein und trennt zwischen guten und schlechten Seiten. Wie sonst ist es zu erklären, dass bestimmte Seiten in der „Vererbungskette“ (pageRank, Trust etc.) ganz oben stehen? Irgendwer muss ja festlegen, dass das die Top-Seiten sind.
5. Der Seo-Filter
Sehr wahrscheinlich ist auch die Theorie, dass Google versucht, SEOs zu identifizieren. Websites, die von Seiten mit „Seo“ im Titel einen Link bekommen, landen gleich auf einer „Grey-List“. Nehmen die Seo-Signale überhand, wird die Domain sofort mit einer „Seo-Penalty“ belegt und um 50 Plätze zurückgestuft.
6. Das Keyword muss im Title vorne stehen
Die Wichtigkeit des Titels einer Website ist nach wie vor extrem. Entscheidend ist, dass das Keyword im Titel ganz vorne steht. Ein Titel darf außerdem nicht länger als 70 Zeichen sein, das Google ihn sonst nicht indexiert.
7. Social Media ist der wichtigste Rankingfaktor
Die hohe Korrelation von Social-Media Signalen und einem guten Ranking legt die Vermutung nahe, dass Facebook, Twitter, Google+ und Co. inzwischen der wichtigste Rankingfaktor sind. Aufbauend auf dem „Prinzip der Empfehlung“ ist das auch logisch: auch Links sind nur Empfehlungen, und Social-Media-Signale gibt es deutlich mehr als Links. Klar werden die Signale, die im Google eigenen Social-Network Google+ gesetzt werden, immer wichtiger.
8. Den eigenen Brand suchen – täglich!
Der Brand einer Domain ist ein sehr wichtiges Rankingkriterium – soviel ist sicher. Voraussetzung für ein Brand ist ein nicht-generischen Domainname, Dann müssen nur noch viele nach dem Domainnamen („dem Brand“) suchen. Einer der Top-Seo-Tipps: täglich möglichst mehrfach nach der eigenen Domain bei Google suchen – natürlich nicht-eingeloggt und in verschiedenen Browsern…
9. Auf Keyword-Links verzichten (Pinguin-Resistenz)
Viele halten Keyword-Links (also Links mit dem Keyword als Ankertext) für eine entscheidende Ursache für eine Pinguin-Abstrafung. Logischerweise werden Sites, die keine Keyword-Links mehr haben, nicht vom Pinguin gefressen. Man sollte also auf keyword-Links verzichten.
10. Google weiß, was guter Content ist
Google hat einen Bereich im Algo, der speziell auf Qualität getrimmt ist. Wichtig ist also, dem Googlebot Qualität zu suggerieren. Das Qualität stets im Auge des Betrachters liegt (im übertragenen Sinne), gibt es nur einen Weg, herauszufinden, was Qualität ist: die Google-Ergebnisse. Was oben steht, ist aus Google-Sicht das beste. Daher lautet die Optimierungsdevise: perfekte Mischung aus den Top-10 Ergebnisse nachbauen: top-Content! Es gibt Leute, die nennen das „WDF*IDF :-)
Soviel zu den top-wildesten Theorien, wie man ein gutes Google-Ranking erreicht. Wie gesagt: keine der Theorien lässt sich beweisen oder widerlegen. Alle haben eine gewisse Stichhaltigkeit, aber sind doch gleichzeitig haarsträubend. Was fällt Euch noch ein?
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48 Gedanken zu „Die wildesten Theorien für ein gutes Google-Ranking“
Ich stimme dem 10-Punkte-Programm vorbehaltlos zu. :-)
Haarsträubend ist genau das richtige Wort. Wenn nämlich AdSense Auswirkungen aufs Ranking hat, dann müsste AdWords das doch irgendwo auch. Obwohl auch wieder nicht, immerhin sollen wir ja Geld dafür bezahlen, dass wir ganz vorne dabei sein dürfen.
Die Geschichte mit dem Brand finde ich witzig, aber klappt das wirklich? Immerhin müsste man die ganze Zeit seinen Verlauf löschen, damit man stetig nach seinem Brand suchen kann. Da glaub ich doch eher an die Korrelation mit Social Media. Und wer weiß, vielleicht wird dieses Jahr noch der Durchbruch kommen und Google+ wird ebenfalls ein wichtiger Rankingfaktor.
@seo diaries
Setz doch mal drei der neuen AdSense-Banner (300x600px) „above the fold“ direkt unter dein Logo, plus ein paar der Link-Blöcke …. Dann wirst du merken wie schnell AdSense ein Ranking-Faktor sein kann : )
@Martin
dein Spam-Schutz hat mich gerade ein wenig verwirrt, endlich mal etwas anderes …
Durch diesen Spamschutz ist die Qualität der Kommentare rapide nach oben geschnellt :-)
@lars
Google ist schon gegengerudert und erlaunt jketzt nur noch 1 der neuen „Large Skyscraper.“
Im Prinzip hast Du aber recht.
„Der Brand einer Domain ist…“
wenn das Rechenzentrum abfackelt. :-)
lol :-)
SEO war in meinen Augen nie eine Wissenschaft, an dem Zustand hat sich durch die zunehmende Komplexität auch nichts verändert. Am Ende ist der Google Suchalgorithmus nur eine von Menschen geschaffene Software, und das höchste Ziel des SEO ist das Erfassen aller Rankingfaktoren, ihrer Beziehungen zueinander sowie ihrer Gewichtung.
Gerade geringgewichtete Rankingfaktoren kann man wohl selbst durch Analysen großer Suchdatenbestände gar nicht erfassen. Daher nutze ich für mich selbst das Wissen um die wichtigen, nachweisbaren Rankingfaktoren. Die zahlreichen geradezu philosophischen Ansätze, die es im Bereich des SEO gibt, lese ich oft mit einem gewissen Kopfschütteln.
Es muss einige Menschen (Google-Mitarbeiter) geben, die die Ranking-Geheimnisse kennen. Vielleicht gibts ja irgendwann mal ein Leak-Projekt :-) Hilfreich wäre das natürlich kaum, weil die Algorithmen schnell geändert werden müssten.
Naja, Seo war nach meiner Einschätzung auf einem ganz guten Weg, verlässliche und durchschaubar zu werden. Aber Google hat das vermutlich aus gutem Grund unterbunden :-)
Naja ich weiss nicht. Man versteht vielleicht nicht alles und „alternde“ Software (Google Algorithmus) hat die Eigenschaft, immer mehr Funktionen dazuzubekommen und komplexer zu werden. Dass man nun aber eine Seite nicht mehr optimieren und nach vorne bringen kann, scheint mir bisher nicht der Fall zu sein.
Natürlich gibt es sicher einige Philosophien, die Google verfolgt – aber ich glaube von den zahlreichen Theorien trotzdem nur die, die messbar sind. Ingenieurskrankheit ;)
Ich kann mich noch an die (abstruse) Idee erinnern, dass ein Link auf google.de dafür sorgt, dass google einen mehr mag .. weil schliesslich verlinkt man ja auf google ;-)
hehe, stimmt.
Es gibt auch Leute, die meinen, dass es gut ist, bei Google auf der ersten Seite zu stehen, weil man ja dadurch einen Google-Link bekommt und Google einen pageRank 10 hat :-)
Hier, ein Link von Google nur für Dich ;-)
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22Der+Googlebot+lernt+permanent%22
Ich finde es immer wieder spannend, mit wie wenig Wörtern man einen Text eindeutig zuordnen kann.
Nur mal so, weil es ja auch noch immer so wilde Dinge wie „Text spinning“ gibt.
Wichtig wäre noch der Hinweis, dass Google gerade alle Blogs abstraft. Daher weg mit Eurem CMS und wieder selbst HTML programmiert :-)
Stimmt, die Blog-Geschichte gehört auch dazu. Wobei ich ja wirklich glaube, dass das so ist :-)
Ich hab mal von jemandem gehört, dass Google WordPress gegenüber anderen CMS‘ bevorzugt, da es sich hier ja schließlich um ein eigenes Produkt handelt. :D
Als Grundlage für diese Aussage diente übrigens eine Falschmeldung vom 1. April. :D
lol, ja, das wäre noch mal ein großer Coup von Google: WordPress übernehmen und durchmonetarisieren :D
Google mag keine Seiten, die böse Google-Artikel schreiben.
Tja, Deinen PR5 biste jetzt los, Martin.
Ne stimmt nicht, zuerst bekommst du ein Anruf von Google Deutschland mit der Bitte den Artikel abzuändern. Erst wenn du darauf nicht reagierst wirst du abgestraft :D
@Wolfgang: Zum Glück erkennt Google aber auch schon recht gut das du
die Bösen Wörter geschrieben hast…dein PR 4 ist jetzt auch Geschichte.
Grüße aus Geesthacht
Erdal
So wild sind die Theorien nicht, es sei denn man denkt mal darüber nach.
Was wäre, wenn man bei Google bezüglich eines Linktausches anfragt ? Eigentlich doch eine Wertschätzung der bisherigen Arbeit. :)
Domainpop fehlt mir ;) Einfach testen ;) natürlich nicht nur Spam. Man nehme eine Seite mit 50 Domainpop und setze in 2 Jahren diese auf 1000 ;) Man sieht ein sehr sehr gutes Ranking..auch ohne 1 einziges Key. Glaubt ihr nicht? Try it ^^
Kann mir das mal jemand übersetzen? ;)
Sehr schöne Aufstellung! Ich werde dies mal einzeln versuchen durchzuarbeiten, wobei ich auch feststelle, dass Social Media immer wichtiger wird. Das werde ich auf jeden Fall noch mehr angehen müssen.
Also Martin – meinst du das wirklich ernst?
Da faellt mir ein -Ip-Pop und Cluster Irgendwas fehlt noch zu den haarstraeubenden Unsinn. Da brauchst du nur bei Abacus irgendwas dagegen sagen dann hast du gleich den ganzen Haufen gegen dich.
Coole Liste – gemeinerweise stimmt 4. aber sogar für einige Seiten in einigen Fällen.
Laut http://www.seroundtable.com/google-exception-lists-13112.html hat Matt Cutts gesagt, dass einzelne Algos wirklich Whitelists von Seiten haben, die dann bei Veränderungen durch diesen Algo nicht berücksichtigt werden.
Das bedeutet natürlich nicht dass 4. stimmt (so weit wie die Aussage gefasst ist), aber grade weil sie in irgendwelchen Extremfällen vielleicht ein Fünkchen Wahrheit enthalten, halten sich solche wilden Theorien gerne mal.
Über die meisten Punkte habe ich auch schon nachgedacht. Da ist mit Sicherheit was dran. Besonders interessant finde ich die These mit Google Adsense. Wenn das wirklich so ist, dann sollte man vielleicht noch was machen.
Sorry, aber Google weiß NICHT, was guter Content ist, und schon gar nicht, was Schönheit ist.
Google kann nur TEXTinhalte wirklich bewerten – das hat Matt Cutts offen zugegeben. Deshalb werden auch Bildinhalte anhand der Texte um sie herum eingeordnet und bewertet. Und deshalb steht auch so viel Unsinn in der Bildersuche vorn… Gut geschriebene Texte sagen eben gerade mal gar nix über die Bildqualität aus (die meisten Künstler und Fotografen hassen Texte schreiben – sonst wären sie ja Journalist/Blogger geworden!)
:D
Das sind ja teilweise echt wilde Fantasien, die einem zum lachen bringen. Da merkt man mal wieder, wie viel Unwissenheit über dieses Thema herrscht. Klar haben sich seit den letzten Updates einige Dinge geändert. Aber das Prinzip ist das gleiche geblieben. Der Algo ist eine Formel und der Bot bewertet eine Website anhand dieser Formel. Er kann nicht denken, sondern nur Berechnungen ausführen. Die Formel wird nur hier und da feingeschliffen und hin und wieder kommen ein paar Faktoren hinzu, die man dann eben beachten muss. Aber das Grundprinzip – Onpage Optimierung, Backlinks, Content, Social-Signals – ist immer noch das selbe. Wer natürlich nur auf 1 Keyword optimiert und dann noch irgendwelche Submitter verwendet, der ein paar Profil Links auf amerikanischen Websites generiert, braucht sich nicht wundern. Es gibt Faktoren und wenn man sich an diese hält, wird man auch weiterhin Erfolg mit SEO haben.
Ich muß Timo da zustimmen, ich sehe das ähnlich wie er. Fakt ist doch das Seo eine mehr als gute Grundlage bildet um Erfolgreich zu sein. Google selbst beschreibt oft genug was erlaubt ist und was nicht. Einfach dran halten und den Rest erledigt dann der googlebot.
Je nebulöser ich Google erscheinen lasse um so mehr Macht spreche ich dem SEO-Priester zu – und der braucht ab und zu kleine Spenden um den lieben Google-Gott gutmütig zu stimmen.
So viel Zeit möchte ich haben, dass ich täglich mehrfach nach meinem Brand suche!
Sabienes
…der Bot hat jetzt einen „Emotionsfaktor“. Muahahaha! Wie geil ist das denn. Da werden wohl die Erfahrungen, die ich vor 20 Jahren mit dem Tamagotchi gemacht habe wieder äußerst hilfreich. ;)
Das sind zum Teil schon wilde Theorien. Ich denke auch dass Timo recht hat, wenn man die Onpage und Offpage Optimierung sauber macht, hat man sicherlich immer noch Erfolg.
Wieder mal ein toller Artikel. Wo hast du deine Infos über den Google Algo eigentlich her? Sind das nur Erfahrungswerte?
Kleiner Kritikpunkt an deiner Seite: schwierig mit Smartphone zu bedienen; Stichwort „mobile friendly“ ;)
Beste Grüße
Wirklich sehr interessante Theorien.. Schade, dass gute Webseiten somit mit mehr oder weniger unnützem Content „versaut“ werden, nur um eine Suchmaschine gnädig zu stimmen..
Google Adsense ist ein Rankingfaktor: Das ist eine heikle Theorie.
Wenn das so wäre, würde es sich durch groß angelegte Experimente beweisen lassen – und wäre ein Fressen für die Konkurrenz, und in der Folge für die Medien.
Es muss also statistisch unter der Wahrnehmungsschwelle bleiben und wäre damit – wenn überhaupt – ein sehr schwacher Rankingfaktor.
Wenn es also nur sehr schwach wirken kann, wird es Google wohl überhaupt bleiben lassen.
Durchführung der Kauf-Link hat eine lange und es verhindern, ist eine harte Sache khan.va nicht, diesen Fehler zu Google oder khong.dieu haben die Tatsache, dass das soziale Netzwerk ist immer noch schwach entdeckt wichtiger Faktor.
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