WildsauSeo Suchmaschinenoptimierung! Sind Seos Schweine?
[Hier gehts zum aktuellen Seo-Contest 2019: Wildsauseo] … Sind SEOs Schweine? WildsauSeos? Kann man ihre Beiträge Ernst nehmen? Oder ist alles, was ein SEO sagt oder tut von Gier getrieben? Gier nach Backlinks und dem schnellen Geld. Das klingt vielleicht etwas drastisch. Aber die Klischees, die sich um die Suchmaschinen-Optimierung ranken, nehmen immer bedrohlichere Züge an. So mein Eindruck. Jüngstes Beispiel: das Internet-Manifest.
(Neu!) Doch zunächst die These: ein Suchmaschinenoptimierer ist ein WildsauSeo!
Das WildsauSeo-Manifest!
(Alt:) Dieses Manifest ist, wie Stefan Niggemeier noch mal klargestellt hat, von den Initiatoren als Anstoß gedacht. Es fordert ausdrücklich zur Diskussion auf. Nur leider: Es enthält eine subtile 18. These: Suchmaschinenoptimierung ist Mist. Das steht sinngemäß im letzten abschnitt der Seite, direkt vor der Kommentar-Eingabe. „SEOs auf der Suche nach Google-Suppe werden hier also nicht fündig„. Hä, was soll das denn? Hier die komplette Passage, die dort jeder liest, der einen Kommentar abgeben möchte:
Wir sind sehr an einer offenen Diskussion interessiert, behalten uns aber vor, beleidigende Kommentare sowie solche, die offensichtlich zwecks Suchmaschinenoptimierung abgegeben werden, zu editieren oder zu löschen. Die Hyperlinks der Kommentare werden automatisch mit einem „nofollow“-Attribut versehen, SEOs auf der Suche nach Google-Suppe werden hier also nicht fündig.
Quelle (unten vor dem Kommentarfeld)
„Beleidigende Kommentare“ … „Suchmaschinenoptimierung“ … „Google-Suppe“ … ? … Wer auch immer das formuliert hat, er oder sie hat keine Ahnung von Suchmaschinenoptimierung, sondern bedient unreflektierte Klischees. Dass man damit eine ganze Branche diskreditiert, stört nicht, sondern wird billigend in Kauf genommen.
1. Suchmaschinenoptimierung basiert auf guten Inhalten
Was ist „offensichtlich zwecks Suchmaschinenoptimierung„? Wenn ich nur einen kurzen Kommentar schreibe, ist das offensichtlich Suchmaschinenoptimierung? Oder ist es eher der lange Kommentar, der versucht, über den Tellerrand zu schauen? Oder wenn meine Homepage auf einen SEO-Blog verweist? Soll ich besser das Privat-Fotoalbum meiner Oma verlinken, damit mein Kommentar freigegeben wird? Oder sollte man am besten gar keine URL angeben? – Die Formulierung „offensichtlich zwecks Suchmaschinenoptimierung“ ist absolut dämlich, weil sie überhaupt nichts aussagt. Das einzige, was sie bewirkt, ist Misstrauen zu schüren: Suchmaschinenoptimierung ist so böse wie andere zu beleidigen.
Der Satz zielt doch eigentlich auf Möchtegern-SEOs. Diejenigen, die sich im Amateurbereich tummeln und ein paar MFA-Seiten (Made-For-Adsense) mit Links zu pushen versuchen. Aber: für die braucht man diese Formulierung nicht. Die checken sowieso vorher (bzw. lassen es sich über Tools direkt im Browser anzeigen), ob die Links follow sind oder nicht. Von so einer Formulierung lässt sich jedenfalls niemand mit infantiler Absicht abschrecken.
Professionelle Suchmaschinenoptimierung basiert schon lange auf gutem Content. Denn sie ist langfristig konzipiert. Der wertvollste Link ist der, der freiwillig und ohne Zutun gesetzt wird. Und den gewinnt man eben nur, und zwar nur, durch guten Content. Natürlich ist auch gezielter Linkaufbau als Anstoss für eine gute Verlinkung sinnvoll. Aber sicherlich nicht in Form von Kommentar-Spam.
2. Suchmaschinenoptimierung hat nichts mit Kommentar-Spam zu tun
Die richtige Formulierung vor dem Kommentarfeld hätte also etwas differenzierter ausfallen müssen. Etwa: „offensichtlich Kommentar-Spam“. Suchmaschinenoptimierung hat nichts mit Kommentarspam zu tun! Im Gegenteil: sie schadet der Reputation der verlinkten Seite. Zwar nicht in Bezug auf Suchmaschinen, aber doch in Bezug auf die Menschen, die den Spam erkennen. Und gute Suchmaschinenoptimierung hat natürlich das Ziel, der Seite zu nutzen. In jeder Hinsicht. Ein „Optimierungsversuch“, der nur Suchmaschinen gilt und Menschen abschreckt, ist kontraproduktiv. Für mich (und viele meiner Kollegen) ist Suchmaschinenoptimierung daher schon lange ein Teil der übergreifenden Website-Optimierung. SEO, Content-Optimierung und Usability sind die Seiten einer Medaille nur zusammen ein Stiefel.
Kommentar-Spam ist ein Problem. Nicht nur für alpha-Blogger und Digi-Journalisten, sondern für jeden Blogger. Auch für SEO-Blogger (siehe z.B. hier und hier und hier). Man wird einfach nicht umhin kommen, diese Art von Spam manuell herauszufischen. Und man wird immer mit dem Risiko leben müssen, dass man vielleicht doch jemand zu Unrecht als Spammer gefiltert hat. Vielleicht findet der Typ mit der Homepage „Unterwäsche-Top-Shop“ das Internet-Manifest tatsächlich einfach nur „Geil!“ – Ich würde ihn auch herausfiltern.
3. Egal ob „nofollow“, gute Links taugen immer
Nofollow-Kommentare! Wow! Professioneller Blog – oder was soll das? Ist ja nett gemeint, aber zeigt, dass es sich offensichtlich nur um Amateure handelt. Denn ein Link aus einen starken Artikel nützt immer – wenn er thematisch passt. Ok, der Link wird keinen Pagerank vererben. Aber das interessiert sowieso keinen SEO mehr. Interessant ist doch der thematische Kontext – denn in diesem Sinne wird der Link (nach meiner Überzeugung) auf jeden Fall gewertet. Nur: im Grunde nützt der Link dem Unterhosen-Top-Shop-Besitzer überhaupt nichts. Keinerlei inhaltliche Relevanz. Nur diejenigen, die eine thematisch passende Seite haben, können von den Links profitieren. Und das sind unter anderem Suchmaschinenoptimierer, die nicht selten auch Bloggen – und zwar durchaus auch differenziert und über allgemeine Entwicklungen der Medien. Denn was sich die die journalistische Elite da auf die Fahnen geschrieben hat, steht auch jedem Seo auf die Stirn gebrannt: Inhalte gut anbieten und vernetzen. Ich würde sogar sagen: Alpha-Blogger sind Suchmaschinenoptimierer. Zumindest haben sie alle ihre Blogs nach allen Regeln der Kunst optimiert optimieren lassen. Und wenn es nicht so ist, werden sie es tun. Denn es ist für den Erfolg essentiell.
4. Suchmaschinenoptimierer können Medien-Diskussionen bereichern
Ich habe bei Stefan Niggemeier einen Kommentar zum „Manifest-Dazu-Danach“ abgegeben. Leider wurde er verschluckt. Ob manuell oder per „SEO-Washing-Script“, keine Ahnung. Vermutlich, weil ich ein Seo im Blognamen trage. Was soll das? Habe ich als SEO nichts beizutragen? Bin ich als SEO eine Gefahr für Qualitätsjournalismus-Blogs?
Das Internet-Manifest thematisiert vordergründig die Frage nach „gutem Journalismus“. Aber im Grunde geht es doch um Strukturen im Internet. Und da möchte ich als Kreativer, der mittlerweile fast seinen gesamten Arbeitsalltag im Internet verlebt, doch bitteschön mitreden können. Auch in alpha-Blogs.
Fazit: Dumm gelaufen
Ich halte die beschriebene Passage vor dem Kommentarfeld im Internet-Manifest für sehr fragwürdig. Hier wird einfach ein dummes Klischee weiter verbreitet und manifestiert. (Vermutlich) soll nicht Suchmaschinenoptimierung, Sondern Kommentar-Spam unterbunden werden. Ich möchte die Verantwortlichen auffordern, die Passage zu ändern.
Update: wie optimiert ein WildsauSeo?
So: WildsauSeo! Und noch mal: WildsauSeo! Und jetzt noch mal für die Keyworddichte: WildsauSeo! Genau so maches die WildsauSeos!
13 Gedanken zu „WildsauSeo Suchmaschinenoptimierung! Sind Seos Schweine?“
Klar Nachen zum Aendern!
In manchen Blogs bzw. Ecken des Netzes habe ich als SEO, das Gefuehl ein Jude des Internets zu sein. Sorry fuer die drastischen Worte, mir faellt gerade kein anderes Bild ein.
Ich kenn das von einem anderen Möchtegernblogger. Er hatte über eine Diskussion beim letzten Wordcamp gebloggt, in die ich mich auch eingebracht hatte. Alle die er aufzählte hatte er verlinkt, nur mich nicht weil ich ein „böser“ SEO bin.
Ich geb ja zu: ich blogge in erster Linie um Geld zu verdienen. Und ja, ich bin geldgeil und stehe auch dazu. Für Geld tu ich fast alles. Nur mal gefragt: auf wen trifft das nicht zu? Ich kenne niemanden, denn jeder muß irgendwovon seine Miete, seine Brötchen oder wie ich seine Mitarbeiter bezahlen.
Das komische Internet-Manifest ist einfach nur der Aufschrei einiger Leute die (zurecht?) Angst haben vielleicht in 1-2 Jahren Hartz IV zu kassieren, weil sich niemand mehr für sie und ihren Kram interessiert.
So, und jetzt werde ich bestimmt gesteinigt. *g*
Mal langsam Leute.
@Baynado: Dein Kommentar ist absolut daneben. Vermutlich ist es auch nur Dein schlechtes Gewissen, worauf dieses Gefühl beruht. Einige der Tipps, die Du schon so öffentlich von Dir gegeben hast, hätte ich lieber für mich behalten. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich das schlecht finde, aber einen Heiligenschein bekommt man damit einfach nicht. 8-)
Es war schon immer verpönt einfach seine Werbung abzusetzen. Schon 95 in den ersten Diskussionsforen (und im Usenet) gab es welche, die nur deswegen auftauchten, um Werbung für Ihre Seite zu machen. Das wollte damals niemand und will heute keiner.
„SEO“ hat das halt nochmal gesteigert, weil es einfach wurscht ist, ob der Text positiv oder negativ oder überhaupt ist. Hauptsache der Link ist drin.
Und es nervt einfach tierisch, wenn man jeden Tag zig Kommentare aussortieren muss, die einfach total unpassenden Inhalt haben, dafür komische Namen und seltsame Deeplinks. Ich verstehe da solche Texte über dem Kommentarfeld. Es hilft nämlich tatsächlich zumindest ein wenig, solche Möchtegern-SEOs abzuhalten. Und damit ist doch schon viel gewonnen.
Hi Horst,
genau! Aber das Problem ist Kommentar-Spam – und nicht Suchmaschinenoptimierung im Allgemeinen. SEO ist eine seriöse Sache, die durch diesen beknackten Spam in ein falsche Licht gerückt wird. Ich bleibe daher dabei: Bitte Formulierung ändern.
Gruß, Martin
„SEOs auf der Suche nach Google-Suppe“, ich finde das schränkt „SEOs“ schon ein bisschen ein. Wer nicht nach Google-Suppe sucht, also nicht doof rumspamt, braucht sich nicht angegriffen fühlen.
An sich ist es jedoch schade, dass ein solches Bild verbreitet wird. Schuld ist aber eindeutig die Szene selbst, wenn auch nicht ihre prominenten und glorreichen Mitglieder.
Ich finde auch man darf nicht alles über einen Kamm schmeißen. Oftmals haben die Spammer überhaupt nichts mit SEO´s zu tun, sie sind einfach nur Spammer. ich finde das ist ein großer Unterschied. leider git es eben auch teilweise diese Möchtegern Seo´s die mit Mitteln arbeiten, die desen Auftraggeber nicht wissen. Hatte selber so einen Fall. Da hab ich dann die beworbende Firma angeschrieben, worauf deren SEO arbeitslos wurde. Nun ja aber das heißt trotzdem nicht das alle SEO´s so sind.
Also die Behauptungen über Seo´s sind schon sehr hart, teilweise schon über die Grenze. Wenn man Erfolg haben möchte, muss man alles geben und manchmal vielleicht auch die Grenze überschreiten (so auch bei SEO).
Also Seo´s sind mit Sicherheit keine S*chwein*e! Natürlich gehen manche zuweit, aber man muss jah immer alles Mögliche ausnutzen und an die Grenzen gehen. Nur so kann man Erfolg haben.
Sind Seo´s Schweine? Nein. Wie kommt man auf so etwas. Da gibt es andere Branchen, wo man Tätigkeiten als Schweinereien bezeichnen könnte. Aber wie immer im Leben ist auch Seo manchmal sehr grenzwertig.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anpassen – Seo sind mit Sicherheit keine Schweine. Wenn es auch immer einige schwarze Schafe gibt, soll doch nicht die ganze Branche in Verruf gebracht werden.
Seo ist klasse wenn man weis wie es funktioniert!
Ich sag dazu jetzt mal nichts ;-P
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