Juni 2012: die Google Bildersuche dümpelt vor sich hin …
Der letzte Artikel aus der Rubrik „Bildersuche News“ ist inzwischen 2 Monate alt. Das liegt vor allem daran, dass sich kaum etwas tut in der Google Bildersuche. Viele Ergebnisseiten sehen aus wie in Stein gemeißelt. In dem neuesten Artikel im Google-InsideSearch-Blog über die 39 neuen Algo-Änderungen im Juni findet sich kein (!) Hinweis auf Weiterentwicklungen in der Bildersuche. Auch in der vorherigen Google-Algo-Update-Liste war dort nur ein Punkt verzeichnet, nämlich die übliche Weiterentwicklung am Safe-Search-Filter, siehe. Es herrscht Flaute in der Google Bildersuche, aber ich gehe davon aus: es ist die Ruhe vor dem Sturm :-)
Bilder-Algo (Mini-) Update am 5.6.2012
Nachdem wochenlang praktisch überhaupt keine Veränderung zu bemerken war, hat Kollege Ingo Henze nun anhand seiner überwachten Bilder eine kleine Algo-Veränderung bemerkt, die er auch zeitlich genau auf den 05. Juni 2012 terminieren kann. Denn an diesem Tag waren plötzlich viele Rankings verändert – allerdings handelt es sich fast ausschließlich um Verschiebungen in den Top20 Ergebnissen. Es handelte sich offenbar um eine kleine Detail-Veränderung. Vermutlich wurde irgendein Stellrad etwas mehr oder weniger gewichtet. Hier ein Screen von Ingo:
Und hier der Link zu seinem Artikel: Bewegung in der Google-Bildersuche – Rankingupdate – Übrigens: wer sich für Bilder-Seo und die Google Bildersuche interessiert, sollte Ingo unbedingt folgen: bei Twitter / bei Google+. Ich selber habe bei den von mir beobachteten Bilderrankings nichts bemerkt, was aber auch daran liegen mag, dass ich zur Zeit viele andere Dinge im Kopf habe (Ich sag nur: Video-Seo-Vortrag auf der SEMSEO).
Die Bidox-Datenbank
Ich habe es zwar schon ein paar mal erwähnt, aber ich wiederhole es gern: eines der hilfreichsten Tools, wenn es um Bilder-Seo geht, ist der Bidox-Datenbank von Ingo (Bidox = „Bilder-Domain-Index„). Dort werden Woche für Woche (jeweils Sonntags) die Top-100-Rankings von ca. 5.000 Keywords abgefragt, nämlich die Top-Keywords der Google Bildersuche (laut Google Inside for Search). Das Keyword-Set wird quartalsweise angepasst. Mehr zur Auswahl der Keywords in diesem Blogpost.
Auf der Bidox-Startseite werden werden jeweils die Gewinner und Verlierer der letzten Woche und der letzten 4 Wochen angezeigt. Außerdem errechnet Ingo aus den Daten seinen Bidox-Index, so eine Art Sichtbarkeitswert für die Google-Bildersuche. Man kann also als Bilder-Seo leicht ablesen, bei wem man mal anrufen sollte (habe ich aber noch nie gemacht :-) ). Bei den aktuellen Verlierern sind autoBild.de (-89,4%) und heise.de (-71,1%) auffällig. Da sind sicherlich im Zuge irgendeiner Umstellung Fehler beim Einbinden der Bilder gemacht worden…
Natürlich prüfe ich jede Woche meiner Bilderseiten (man kann übrigens auch mehrere Domains vergleichen). Da es sich „nur“ um ca. 5.000 Keywords handelt, ist es natürlich nur ein grobes Bild. Aber immerhin … Der Bidox ist vermutlich das einzige Tool in Deutschland (vielleicht in seiner Art weltweit), mit dem man sehr präzise bestimmen kann, ob man irgendwelche grundsätzlichen Probleme mit den Bilderrankings hat oder nicht. (Die anderen Tool-Anbieter bieten zwar auch Daten über Bilder, aber eben nur über die Universal-Search-Integrationen, nicht über die Bildersuche an sich.)
Warum „Ruhe vor dem Sturm“?
Wie eingangs erwähnt, glaube ich, dass Google bei der Bildersuche an etwas Grundsätzlichem arbeitet. Die Google Bildersuche ist zwar im Prinzip sehr gut, aber sie hat ein fundamentales Problem: Hotlink-Farmen. Wie bereits mehrfach angedeutet, zuletzt hier, führt ein sehr großer Anteil der Bilder, die man bei Google findet, auf spammige Bilderklau-Farmen. Die User gelangen also beim Klick auf das Bild nicht auf eine gute Seite, wo das Bild ursprünglich mal eingebunden wurde. Stattdessen öffnet sich eine Seite, die vor Werbung nur so überquillt. Die Bilder dort wurden zum größten Teil ungefragt dort eingebunden. Klarer Verstoß gegen das Urheberrecht – aber die Google Bildersuche haben eben viele gar nicht auf dem Schirm. Hier ein Interview, in dem ich das erläutere:
Schon 2009 habe ich geschrieben: „Das Hotlinking-Problem – Google unter Zugzwang„. Ich gehe davon aus, dass Google endlich an das Problem rangeht. Die Lösung ist nach meiner Einschätzung auch gar nicht so schwierig: warum nicht einfach checken, von wie vielen unterschiedlichen Domains die angelinkten Bilder stammen. Wenn es mehr als 20 (fiktive Zahl, besser prozentual), dann wird die Galerie einfach gesperrt. Damit würden Galerien, die ihre Bilder auf externe Server auslagern (wie Amazon oder Wikipedia), nicht belangt. Aber die Klau-Galerien würden dann reihenweise rauspurzeln.
Na, mal abwarten :-)
Btw: den oben erwähnten Artikel über die Google-Änderungen im Juni sollte man unbedingt lesen. Denn da steht auch Wichtiges u.a. über die Themen „Umgang mit Seitentiteln“ und „Freshness“ drin.
Ach ja, und dann gab es da auch noch einen hilfreichen Artikel von Google über die Frage, wie man die eigenen Bilder optimieren kann, siehe „1000 Words About Images„. Steht aber nicht mehr drin als bei mir :-)
4 Gedanken zu „Juni 2012: die Google Bildersuche dümpelt vor sich hin …“
Ja genau, das mit der Hotlink-Farm-Erkennung über die Vielzahl der gelinkten Domains sollte eigentlich für Google machbar sein. Ich meine, das hatte ich auf der SEO-Campixx auch schon vorgeschlagen. :-)
Größter Hotlinker mit steigender Tendenz ist derzeit vebidoo.de, im bidox mittlerweile auf dem 4. Platz zu finden.
Die nächsten Probleme kommen aber mit den Bildkopie-Farmen, da gibt es auch so eine paar Kandidaten. Da dürfte es für Google schwierig werden, die schwarzen Schafe zu erkennen. Aber auch das wäre möglich.
Da die geklauten Bilder 1:1-Kopien von alten, gut positionierten Bildern sind, sollte es auffallen, wenn plötzlich viele davon als Kopie auf einer neuen Domain auftauchen. Aber das ist vielleicht zu viel von Google verlangt.
Sehr interessant… auch der Kommentar. Danke!
Ich finde auch das man als Seitenbetreiber die Möglichkeit haben sollte selbst zu entscheiden von wem die Bilder „gemopst“ werden können. Das Limit mit den 20 Domains ist doch eine gute Möglichkeit. Seitenbetreiber könnten sich zudem für die Nutzung von bis zu 100 Domains zusätzlich registrieren. Naja, das würde dann aber die „Bildersuchmaschinen“ benachteiligen.
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