Google Doodle Weltkindertag – oder nicht!?

Google Doodle Weltkindertag – oder nicht!?

Kind beim Zähneputzen
Kind am Morgen

[Update: schon wieder ist ein Jahr um: Aktuell „Spielsachen-Doodle zum internationalen Weltkindertag] … Heute ist Weltkindertag – dem Doodle sei Dank, dass man das nicht verpasst. Nur leider: offiziell ist gar kein Weltkindertag (siehe „Weltkindertag.de„) … nanu? Naja, es ist, wenn man so will, der erste von zwei „Weltkindertagen“ in diesem Jahr. Denn Dank Google ist neben dem 30. September nun auch am 1. Juni in Deutschland Weltkindertag, quasi der „Ostkindertag„. Zum Hintergrund: 1954 wurde der Weltkindertag von den Vereinten Nationen offiziell zu einem weltweiten Gedenktag erklärt. Allerdings ist der Terminkalender da schon so voll gewesen, dass man es jedem Land überlassen hat, den konkreten Tag im Jahr zu bestimmen.

Im Laufe der Jahre hat es sich ergeben, dass man in den sozialistischen Ländern den Weltkindertag am 1. Juni beging, während er in Westdeutschland erst am 20. September gefeiert wurde. Man könnte also sagen: der 1. Juni ist der „Ostkindertag„, und am 20. September ist „Westkindertag„. Allerdings wird auch in den USA am 1. Juni Weltkindertag gefeiert. Zu glauben, dass Google in Deutschland damit wieder eine Mauer in den Köpfen hochziehen möchte, ist natürlich Blödsinn. Und selbst wenn Google beim Kindertags-Doodle-Termin vielleicht gepatzt hat, so kann ich nur sagen: Kindern kann man gar nicht oft genug würdigen…

Ein etwas „unglückliches“ Doodle

Zunächst einmal eine kleine Analyse des heutigen „Weltkindertag Google-Doodle“:

Google Doodle Weltkindertag
Google Doodle Weltkindertag

Zum Vergleich habe ich noch mal das richtige Google-Logo angehängt. Den Schriftzug kann man im heutigen Weltkindertag-Doodle oben praktisch nicht mehr identifizieren, oder?

Google Logo zum Vergleich
Google Logo zum Vergleich

An dem Doodle fällt zunächst einmal auf, dass es einerseits mal wieder „klassische“ bzw „typische“ in der Doodle-Tradition ist (anders als z.b. das Pacman-Doodle) : eine sympathische Grafik zeigt im Comic-Stil eine Art Haus, in dem eine Junge aufwacht, sich die Zähne putzt, Müsli zum Frühstück isst, und dann rechts aus dem Haus läuft – hoffentlich zur Schule. Andererseits ist verblüffend, dass man den Google-Schriftzug in dem Bild nicht erkennen kann. Das einzige googleeske ist die Farbigkeit: die Wände der Räume sind von links nach rechts: blau, gelb und grün. Die Tür, die sich nach rechts öffnet, ist schließlich rot.

Ich bin mir über die inhaltliche Aussage des Bildes nicht so ganz im Klaren. Ich finde es bei näherer Betrachtung eher unglücklich: Da ist ein Junge (kein Mädchen), der alles allein macht: aufstehen, Zähneputzen etc. Keine Familie oder so. Außerdem macht er nur das, was er machen soll, aber nicht unbedingt gerne macht: Aufstehen, Zähneputzen, Müsli essen, freudestrahlend zur Schule flitzen. Es ist irgendwie kein „richtiges“ Kind, dass da im Doodle gezeigt wird.

Erstaunlich an dem Doodle finde ich, dass es nur die „morgentliche Situation“ zeigt. Wird Google womöglich heute mittag ein anderes Bild zeigen? Mal abwarten…

Kinder haben Werte – wirkliche Werte!

Als vierfacher Vater kann ich nur sagen: Kinder machen Arbeit, sie können unglaublich nerven, sie wollen immer alles wissen, und zwar noch genauer…, sie schränken das eigene Leben erheblich ein. Und doch möchte ich sie um nichts in der Welt missen. Sie sind verspielt, neugierig, lebensfroh, sie wollen lernen, die Welt erfahren und den Umgang mit anderen Menschen üben. Und sie haben noch echte Werte. Ich würde soweit gehen: In einer (nahezu) Werte-losen Gesellschaft sind die Kinder die einzigen Instanzen, die noch tatsächliche Werte definieren. Wir Erwachsenen haben das Maß längst verloren und glauben (fast) nur noch an Geld. Der heutige Tag sollte alle Politiker dieser Welt dazu ermahnen, ihre Entscheidungen auch und insbesondere für unsere Kinder zu treffen! Und während wir Eltern so etwas von der Politik fordern, sollten wir sofort danach wieder an unsere eigenen Kinder denken. Denn bei allem Groll auf die Irrwege dieser Gesellschaft: glücklich sind die Kinder dann, wenn man ihnen eine glückliche Familie bieten kann.

Die Kinder dieser Welt – sie leben hoch.

Link zur Website von Unicef, der Weltorganisation zum Schutz der Kinder: www.unicef.de/417.html (Btw: guter Tag für eine Spende ;-) Zu den komplizierten Terminen gibt es bei Wikipedia Aufklärung: de.wikipedia.org/wiki/Kindertag

18 Gedanken zu „Google Doodle Weltkindertag – oder nicht!?

  1. Ich kann da die Buchstaben schon erkennen:
    G – Lampe, Schatten an der Wand und Bett
    o – der Kopf des Jungen beim Zähnepotzen
    o – durch den Schatten neben der Tür nur angedeutet
    g – der Junge mir Schüssel
    l – der senkrechte Streifen rechts, hinter dem aufgklappten Herd
    e – der Junge

  2. Wenn ich jetzt Zeit hätte, würde ich die beiden Logos übereinander legen, aber im heutigen Doodle sind doch schon einige Schatten der Buchstaben zu sehen, und der Junge formt auch einige davon mit. Im blauen Teil ergibt er das ‚G‘, in der Mitte mit der Müslischüssel das ‚g‘ und beim Herausrennen das ‚e‘. An der gelben Wand in der Mitte ist das zweite o mit einem runden Schatten angedeutet. Die komische Säule neben der Eingangstür ist das ‚l‘.

    Und wenn das auch weit hergeholt klingen mag, der Nutzer weiß doch, dass er sich auf Google befindet; die Farben sind typisch, und der Schriftzug ist angedeutet. Alles top :-)

  3. @Putzlowitsch: ok, mit sehr viel Phantasie – und nur, weil ich das richtige Logo darunter gesetzt habe, oder? Wenn man das Bild irgendwo anders zeigen würde, käme niemand auf die Idee, dass darin der Google-Schriftzug versteckt sein könnte (behaupte ich mal ;-)

  4. @Ja: danke, gute Idee. Aber viel deutlicher finde ich es in der kleinen Version auch nicht. Aber Du hast recht: natürlich weiß jeder, dass es sich um das Google-Logo handeln muss – es ist ja eigentlich nur auf der Google Startseite zu sehen.

  5. Also ich sage mal, dass Google den Schriftzug nicht deutlicher machen muss, weil jeder weiß, wo er ist.

    Außerdem möchte ich einwerfen, dass Google wegen des Datums nicht gepatzt hat. Warum sollte der „Westkindertag“ höhere Relevanz besitzen als der „Ostkindertag“? Zumal ich als Wahlossi, aber Eigentlich-Wessi (also Deutsche), weiß, dass im Osten der Kindertag für und mit Kindern gefeiert wird. Mein Sohnemann bekam auch eine Kleinigkeit und im Hort feiern sie heute Nachmittag nach dem Unterricht. In meinem ersten Jahr hier in Sachsen-Anhalt war mir dieses angenehme Ritual zum Kindertag neu und man klärte mich bereitwillig auf. :D Aber ich finde es schön, wie der Kindertag hier gestaltet wird.

    Was ich als Drittes noch loswerden wollte: Ich glaube nicht, dass der Junge im Google-Doodle in die Schule rennt, sondern es eilig hat, um rauszukommen zum Spielen (anstatt drinnen am PC zu zocken.) Reine Spekulation, aber so empfand ich es schon, bevor ich deinen Beitrag gelesen hatte. :-)

    Liebe Grüße
    Tina

  6. Was mir nachträglich zum Doodle-Motiv noch einfällt:
    Am Kindertag geht es um die Rechte von Kindern. Auf diese könnten die einzelnen Elemente abzielen:

    1. Kinder haben ein Recht auf angenehmes Wohnen, damit sie sich wohlfühlen und erholen können.
    2. Kinder haben ein Recht auf Hygiene und Gesundheit.
    3. Kinder haben ein Recht auf geregelte Mahlzeiten.
    4. Kinder haben ein Recht auf Bewegung – und deiner Version nach, Martin, auf Bildung.

    Dass Kinder geliebt werden, setzt Google wohl Heile-Welt-technisch voraus. :-)

  7. Keins meiner 4 Kinder hat es ohne Hilfe lesen können. Beim Eichhörnchen im Wald von Franz Marc kann man mindestens so viele Buchstaben lesen, zum Kindertag passend z.B. das Wort „eis“

  8. Der Veröffentlicher dieses Posts muss sie echt nicht mehr alle haben, oder er ist einfach zu doof um das Muster zu erkennen.

    Google regt halt einwenig zum Denken an, was nicht wirklich die Stärke des Autors zu sein scheint.

  9. Ich habe gestern Kindertag gefeiert. War völlig erschrocken als ich gerade den Post gelesen habe. Naja was soll es, dann feiern wir im September nochmal. Die Kleinen wird es freuen.

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